Flucht vor Saar-Polizei: Autofahrer lässt Frau auf Waldweg zurück und gibt Vermisstenanzeige auf

Mehrere Verletzte, hoher Sachschaden und eine Vermisstenanzeige: Das ist nur ein Teil der Bilanz, die eine Verfolgungsfahrt durch das Saarland sowie Rheinland-Pfalz mit sich gebracht hat. Den Beschuldigten (45) erwarten jetzt mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs sowie einem Verstoß gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Die ganze Geschichte:
Der Mann ließ die Beifahrerin auf einem Waldweg zurück. Unter anderem dort suchte die Polizei nach der später vermisst Gemeldeten. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Der Mann ließ die Beifahrerin auf einem Waldweg zurück. Unter anderem dort suchte die Polizei nach der später vermisst Gemeldeten. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Nicolas Armer

Saar-Polizei verfolgt Auto ab Mettlach

Am Samstag (12. März 2022) haben sich Zeug:innen bei der Polizeiinspektion Merzig gemeldet. Die Mitteilung zu dem Zeitpunkt: in der Ortslage Mettlach-Orscholz sei ein Pkw ohne amtliche Kennzeichen unterwegs. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Trier konnte der gemeldete Wagen tatsächlich in Orscholz festgestellt werden. Gegen 15.20 Uhr fiel das Auto einer Streife der Merziger Polizei auf.

„Der Pkw wurde von einer männlichen Person in Richtung Perl-Oberleuken geführt, auf dem Beifahrersitz saß eine weibliche Person“, so die Beamt:innen. Um das Fahrzeug einer Verkehrskontrolle zu unterziehen, versuchte eine Streifenbesatzung zunächst, den Pkw anzuhalten. „Der Fahrzeugführer ignorierte sämtliche Anhaltesignale und flüchtete über verschiedene Wald- und Feldwege zwischen Orscholz und Weiten über die Landesgrenze Rheinland-Pfalz in Richtung Taben-Rodt“. Kurz vor Taben-Rodt, auf einem Waldweg, hielt der Autofahrer laut Mitteilung an. Er ließ seine „Beifahrerin aus dem Auto aussteigen und flüchtete unvermittelt weiter“.

Weitere Verfolgung, Unfall und Festnahme

Derweil richtete die Polizei nach Angaben des Präsidiums Trier eine Straßensperre in Taben-Rodt ein. Dazu wurde ein Streifenwagen quer über der Fahrbahn positioniert. „Der flüchtende Pkw umfuhr jedoch die Sperrung über einen Grünstreifen und flüchtete über die K128 in Richtung Staustufe Serrig“, hieß es. Zwei Streifenwagen setzten die Verfolgung fort. Kurz vor der Staustufe Serrig bremste der Flüchtende seinen Pkw plötzlich ab. In der Folge fuhren zwei nachfolgende Streifenwagen auf das Auto auf. Drei Einsatzkräfte erlitten dabei leichte Verletzungen.

„Der 45-jährige beschuldigte Fahrzeugführer […] konnte unmittelbar nach dem Verkehrsunfall gestellt und festgenommen werden“, so die Beamt:innen. Bei der Kollision blieb der Mann unverletzt. Zu hohem Sachschaden kam es hingegen an beiden Streifenwagen sowie am Auto des Beschuldigten. Die drei Fahrzeuge mussten der Mitteilung zufolge abgeschleppt werden.

Zahlreiche Vorwürfe gegen 45-jährigen Mann

„Der Beschuldigte ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis, zudem besteht der Verdacht des Fahrens unter Betäubungsmitteleinfluss“, teilte die Polizei mit. Darüber hinaus seien der „Zulassungsstatus und die Eigentumsverhältnisse des Pkw unklar“. Der Beschuldigte führte den weiteren Angaben zufolge „drei Einhandmesser am Körper und einen Teleskopschlagstock in einem Rucksack mit“.

Nach der Festnahme wurde dem 45-Jährigen eine Blutprobe entnommen. Ihn erwarten jetzt mehrere Strafanzeigen:

  • Verbotenes Kraftfahrzeugrennen
  • Gefährdung des Straßenverkehrs
  • Fahren ohne Fahrerlaubnis
  • Verstoß gegen die Zulassungsvorschriften
  • Verstoß gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz

Beschuldigter gibt Vermisstenanzeige auf

Nachdem der Beschuldigte wieder nach Hause zurückgekehrt war, stellte er laut Polizei fest: Seine im Waldweg zurückgelassene Lebensgefährtin ist nicht daheim. „Er erstattete nun Vermisstenanzeige bei der PI Saarburg“, so die Einsatzkräfte. Daraufhin folgte eine Vermisstensuche im Bereich Taben-Rodt und dem angrenzenden Saarland. Auch ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt. „Die Vermisste konnte durch eingesetzte Polizeikräfte im späteren Verlauf im Bereich ihrer Wohnanschrift wohlauf angetroffen werden“, teilten die Beamt:innen abschließend mit.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Polizeipräsidiums Trier