Israel-Flagge geschändet: Junger Mann nach Flucht in Völklingen festgenommen
Beschädigung von Israel-Flagge vor Augsburger Rathaus
Wenige Tage nach dem Hamas-Überfall auf Israel, am 7. Oktober 2023, hatte die Stadt Augsburg vor dem Rathaus eine Israel-Flagge als Zeichen der Solidarität gehisst. Eine Woche später war ein junger Mann den entsprechenden Masten hochgeklettert. Er hatte nach Angaben der „Deutschen Presse-Agentur“ die Flagge heruntergerissen – mit dem Plan, sie in Brand zu setzen. Eine couragierte Passantin verhinderte das Verbrennen der Flagge. Ein Video der Tat machte in den sozialen Medien große Runden, Medien hatten bundesweit über die Schändung der Israel-Flagge berichtet.
Anklage gegen zwei Männer
Während im Januar dieses Jahres ein 19-Jähriger, der das Video angefertigt hatte, wegen Beihilfe zur Verletzung von Flaggen- und Hoheitsrechten ausländischer Staaten und Sachbeschädigung verurteilt worden war, galt der Hauptbeschuldigte für die Justiz als nicht auffindbar. Laut einem Bericht der „Augsburger Allgemeine“ hatte er sich nach der Anklageerhebung „auf und davon“ gemacht. Drei Monate lang wurde per Haftbefehl nach ihm gesucht. Jetzt aber konnte man den mittlerweile 19-Jährigen stellen.
19-Jähriger in Völklingen verhaftet
Wie unter anderem die „Augsburger Allgemeine“ und die „Bild“-Zeitung übereinstimmend berichten, wurde der gesuchte Haupttäter (19) kürzlich in Völklingen verhaftet. Zur Prüfung der Haftfrage soll er am morgigen Donnerstag (21. März 2024) vor dem Amtsgericht Augsburg erscheinen. Unter der Voraussetzung, dass der Angeklagte auf die üblichen Ladungsfristen verzichtet, habe das Amtsgericht mitgeteilt. Trete das ein, könnte ein Urteil noch in dieser Woche fallen.
Komplize zu Jugendstrafe verurteilt
Der Komplize, der die Tat gefilmt hatte, war im Januar der „Deutschen Presse-Agentur“ zufolge zu einer Jugendstrafe verurteilt worden. Der damals Angeklagte hatte zugegeben, den Hauptbeschuldigten bei der Tat gefilmt zu haben. Das Amtsgericht Augsburg verurteilte den 19-Jährigen wegen Beihilfe zur Verletzung von Flaggen- und Hoheitsrechten ausländischer Staaten und Sachbeschädigung. Zu dem Zeitpunkt hieß es, er muss 80 Stunden gemeinnützige Arbeit absolvieren, mehrere Gespräche über Antisemitismus führen sowie 200 Euro an das jüdische Museum in Augsburg zahlen.
Verwendete Quellen:
– Bild Saarland
– Augsburger Allgemeine
– Deutsche Presse-Agentur