Mehr Gewalt gegen Polizeikräfte im Saarland
Kriminalstatistik: Neun Prozent mehr Gewalt gegen Polizei
Am heutigen Donnerstag (6. April 2023) stellte der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2022 vor. Unter anderem verzeichnet diese neun Prozent mehr Fälle von Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten. Insgesamt habe es 471 Fälle von Widerständen und tätlichen Angriffen gegen Polizeikräfte gegeben – 39 mehr als im Vorjahr.
1.334 Polizeikräfte wurden Opfer von Angriffen und Widerstand
„2022 wurden 1.334 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte Opfer einer Widerstandshandlung bzw. eines tätlichen Angriffs, durch die sie oftmals nicht nur körperliche, sondern auch seelische Narben davongetragen haben“, so Jost. Die bundesweit zunehmende Respektlosigkeit sei „absolut inakzeptabel“. Auch für Attacken auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst gelte eine Null-Toleranz-Linie.
GdP fordert schnelle und harte Strafen
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fühlt sich durch die Zahlen in ihrer Befürchtung bestätigt, dass der Respekt gegenüber Polizist:innen abnehme, während die Gewalt zunimmt. In einer Mitteilung fordert sie Rückendeckung von der Justiz in Form von schnellen und harten Strafen.
Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft solle Fälle bündeln
„Die Gewalt, die meine Kolleginnen und Kollegen ertragen müssen, zeigt, dass unser Beruf besondere Gefahren und Belastungen mit sich bringt“, so der Landesvorsitzende der GdP, David Maaß. Es sei jedoch nicht hinnehmbar, dass dieser Trend sich jedes Jahr verschärfe. Der Gewerkschaftschef fordert daher die Schaffung einer Spezialabteilung in der Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Diese solle Delikte gegen die Polizei bündeln sowie konsequent und schnell zur Anklage bringen.
Die GdP ist die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten Deutschlands. Im Saarland hat sie etwa 2.600 Mitglieder.
Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung des Saar-Innenministeriums
– Pressemitteilung der GdP