Mordversuch mit dem Auto? Saarländer soll Ex in Trier absichtlich angefahren haben
In Tötungsabsicht auf Frau zugefahren
Er soll seine Ex-Freundin absichtlich mit dem Auto angefahren haben, um sie zu töten: Wegen versuchten Mordes muss sich ein 46-Jähriger aus Mettlach seit Dienstag (30.07.2019) vor dem Landgericht Trier verantworten. Er habe die 44-Jährige Mitte November 2018 in Taben-Rodt (Kreis Trier-Saarburg) auf dem Weg vom Parkplatz zu ihrem Arbeitsplatz abgepasst: Er sei frontal mit rund 30 Stundenkilometern in Tötungsabsicht auf sie zugefahren, sodass sie keine Möglichkeit zum Ausweichen gehabt habe, sagte Staatsanwalt Benjamin Gehlen.
Gegen Gartenzaun geschleudert
Die Frau, die auch in Mettlach (Saarhölzbach) wohnt, wurde vom Auto erfasst und auf die Fahrbahnseite gegen einen Gartenzaun geschleudert. Der Mann, der bis zuletzt als Heizungsbauer bei der Gemeinde Mettlach arbeitete, sei dann weggefahren, im Glauben, sie getötet zu haben, sagte Gehlen. Die Frau erlitt bei dem Angriff schwere, aber keine lebensgefährliche Verletzungen.
Motiv: Eifersucht
Als Motiv für die Tat nannte Gehlen unter anderem Eifersucht. Über sieben Jahre hatten die beiden eine Liebesbeziehung. Allerdings sei er zudem mit seiner Freundin zusammen gewesen – lebte also in einer Doppelbeziehung. Die 44-Jährige habe dann fünf Monate vor der Tat Schluss gemacht: Sie wollte gerne offiziell mit ihm zusammen sein. Unter dem Aus litt der Angeklagte psychisch – und war eifersüchtig, als sie dann irgendwann neu liiert war, hieß es.
„Zu keinem Zeitpunkt eine feindliche Gesinnung“
An dem Vorwurf des versuchte Mordes sei „nichts dran“, sagte der Verteidiger des Angeklagten, Andreas Ammer, am Rande des Prozesses. „Es gab zu keinem Zeitpunkt eine feindliche Gesinnung gegenüber der Dame. Mein Mandant ist kein gewalttätiger Typ.“ Der Angeklagte könne sich konkret nicht mehr an den Vorfall erinnern. Er wisse nur noch, dass es wohl „Redebedarf“ gegeben habe. „Sie hatten eine On-Off-Beziehung.“
Mutmaßlicher Täter wollte Spuren vertuschen
Der Mann hatte laut Staatsanwalt Gehlen nach der Tat zunächst versucht, die Spuren an seinem Auto zu vertuschen, indem er mit der Aufprallstelle an seinem dem Wagen gegen einen Obstbaum fuhr. Danach habe er das Fahrzeug in Mettlach in die Saar gelenkt.
Opfer immer noch arbeitsunfähig
Die 44-Jährige, die heute noch im Rollstuhl sitzt und arbeitsunfähig ist, konnte sich auch nichts mehr erinnern. Daher ging man zunächst von einem Sturz aus. Die zahlreichen Knochenbrüche passten aber nicht zu den Verletzungen eines Sturzes. Die Ermittler kamen dann auf die Spur des Mannes: An der Windschutzscheibe seines Autos konnten Haare des Opfers, am Kühlergrill Abriebspuren von Textil gefunden werden.
Erklärung angekündigt
Der Angeklagte kündigte eine Erklärung für den Tag an, an dem seine Ex-Geliebte als Zeugin geladen ist. Das ist nach derzeitiger Planung der 27. August. Der Mann ist auch wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.