Nach Polizistenmord von Kusel: Großes Rätsel um die Waffen von Andreas S.

Nach dem Polizistenmord im Landkreis Kusel laufen die Ermittlungen gegen die beiden tatverdächtigen Männer aus dem Saarland weiter auf Hochtouren. Dabei bleiben vor allem bezüglich des umfangreichen Waffenarsenals des tatverdächtigen Andreas S. viele Fragen offen:
Nach dem Polizistenmord bei Kusel schwebt weiterhin ein großes Fragezeichen über dem Waffenarsenal des 38-jährigen Andres S. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Nach dem Polizistenmord bei Kusel schwebt weiterhin ein großes Fragezeichen über dem Waffenarsenal des 38-jährigen Andres S. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Nachdem vor rund zehn Tagen zwei Polizeibeamt:innen im Landkreis Kusel mit Schüssen getötet worden sind, laufen die polizeilichen Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Bereits wenige Stunden nach der Bluttat sind zwei Männer aus dem Saarland festgenommen. Bei der Festnahme des 38-jährigen Andreas S. und des 32-jährige Florian V. in Sulzbach fanden die Ermittler:innen eine Schrotflinte sowie ein Jagdgewehr. Das sollte nicht der einzige Waffenfund bleiben.

Polizei findet riesiges Waffenarsenal bei tatverdächtigem Andreas S.

So stellten die Beamt:innen im Rahmen der anschließenden Durchsuchung des Wohnhauses des 38-jährigen Andreas S. in Spiesen-Elversberg zahlreiche weitere Waffen sicher. Die Polizei berichtete von einem Waffenarsenal, das fünf Kurzwaffen, zehn Langwaffen, eine Armbrust sowie ein Repetiergewehr umfasst. Insgesamt konnten in Sulzbach und Spiesen-Elversberg somit 19 Waffen sichergestellt werden.

Tatverdächtiger hatte keine Erlaubnis zum Besitz der Waffen

Zum Zeitpunkt der Tat hatte der 38-jährige Andreas S. laut Angaben der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern weder einen Jagdschein noch eine Erlaubnis zum Besitz von Waffen. Nach mehreren Verstößen gegen die sogenannte Kirr-Ordnung verlor der 38-jährige Tatverdächtige im März 2020 endgültig seinen Jagdschein.

Rätsel um die Waffen von Andreas S.

Das weitaus größere Fragezeichen schwebt aktuell noch über den Waffen des 38-Jährigen. Denn Andreas S. hat diese offiziell in mehreren Chargen an berechtigte Personen abgegeben, wie der Landkreistag Saarland mitteilt. Die letzte der auf ihn eingetragenen Waffen habe er dann offiziell im Januar 2020 überschrieben, wie die Geschäftsführerin des Landkreistages, Susanne Schwarz, erklärte. Wem die Waffen demzufolge hätten überlassen werden sollen, ist bislang noch nicht klar.

Das werde laut Schwarz nun im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens überprüft. Eine entsprechende Eintragung erfolge in der Waffenbesitzkarte der betreffenden Person. Ein Abgleich mit den jetzt aufgefundenen Waffen sei bislang noch nicht möglich gewesen. Wann mit den Ergebnissen zu rechnen ist, ist bislang noch nicht klar.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche