Notlage von Politikern wird vorgetäuscht: Notruf-Missbrauch auch in der Region

In der vergangenen Zeit kamen in der Region vermehrt vorgetäuschte Notrufe über die Notruf-App "nora" ein. Was hinter den Missbräuchen steckt:
Hier zu sehen: die Notrufnummer "110" ist auf einem Smartphone eingegeben. Foto: dpa-Bildfunk
Hier zu sehen: die Notrufnummer "110" ist auf einem Smartphone eingegeben. Foto: dpa-Bildfunk

Missbrauch der Notfall-App

Über die NotrufApp „nora“ sind nach Angaben von Innenminister Michael Ebling unter anderem in Rheinland-Pfalz und im Saarland mehrfach Notlagen von Landespolitiker:innen vorgetäuscht worden. Allein 22 solcher fingierter Gefahrenlagen seien der Polizei in der Pfalz vom 24. August bis 11. September bekannt geworden, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags in Mainz.

Ein politischer Hintergrund werde geprüft. Nach den Taten seien in der Chat-Funktion der App politische Botschaften mit Bezug zum Linksextremismus hinterlassen worden.

Harte Strafe erforderlich

„Ein Missbrauch von Notrufen ist schändlich und auf das Schärfste zu verurteilen„, sagte Ebling. Ziel der Taten sei es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Geschädigten zu lenken. Dazu kämen Sachschäden, die dadurch entstünden, weil die verständigten Rettungskräfte und Polizisten eine Gefahrenlage annehmen und deshalb auch in Häuser eindringen müssten.

Notrufmissbräuche in weiteren Bundesländern

Die seit September 2021 aktive kostenlose Notrufapp „nora“ der Bundesländer sei „im Kern sehr erfolgreich“, betonte Ebling. Sie sei vor allem für „sinnesbeeinträchtige Menschen“ konzipiert, die sich verbal nur schwer verständlich machen könnten. Außer in Rheinland-Pfalz und im Saarland habe es auch in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vorgetäuschte Notrufe von Politiker:innen gegeben.

Verwendete Quelle:
– Deutsche Presse-Agentur