Polizistenmord: Andreas S. soll Leichenfotos an Mithäftling weitergegeben haben

Der mutmaßliche Polizistenmörder von Kusel zugegeben, seine Prozessakte an einen Mithäftling weitergegeben zu haben. Darin sind auch Fotos, die die Leiche der getöteten Beamtin Yasmin B. zeigen. Der Anwalt ihrer Eltern hat daher jetzt Anzeige gegen Andreas S. gestellt.
Soll die beiden Polizeikräfte erschossen haben: Andreas S. Foto: Saarnews
Soll die beiden Polizeikräfte erschossen haben: Andreas S. Foto: Saarnews

Der mutmaßliche Polizistenmörder von Kusel/Rheinland-Pfalz soll Leichenfotos der getöteten Yasmin B. an einen Mitgefangenen weitergegeben haben. Die Familie der Beamtin erstattete jetzt Anzeige, berichten „Bild“ und „Rheinpfalz“ am heutigen Montag (19. September 2022) übereinstimmend.

Angeklagter hatte Prozessakte weitergegeben – darin sind auch Leichenfotos

Demnach habe Andreas S. seine Prozessakte einem Mithäftling als Lektüre zur Verfügung gestellt. In der Akte seien auch Fotos, die die Leiche der erschossenen B. am Tatort zeigen. Laut „Bild“ schickte der Mitgefangene die Fotos an seinen Anwalt, in dessen Kanzlei man die Bilder Ende August sicherstellen konnte. Die Weitergabe der Akte hatte S. an einem früheren Verhandlungstag zugegeben.

Anzeige erstattet

Der Rechtsanwalt der Eltern von Yasmin B., Olaf Möller, hat mittlerweile eine Anzeige gegen Andreas S. verfasst. Sie wurde am heutigen Prozesstag vom Vorsitzenden Richter vorgelesen.

Mutmaßlichem Polizistenmörder droht lebenslange Haft

S. droht wegen der Weitergabe der Fotos eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Wird er wegen Mordes an Yasmin B. und Alexander K. verurteilt, so kommt er wahrscheinlich lebenslänglich hinter Gitter. Alle bisherigen SOL.DE-Artikel zu den Polizistenmorden hier.

Verwendete Quellen:
– Bild
– Rheinpfalz