Polizistenmord von Kusel: Neue Details zum Einsatz bekannt

Nach dem Polizistenmord im Landkreis Kusel sind am heutigen Dienstag (8. Februar 2022) neue Details bekannt geworden. Der rheinland-pfälzische Polizei-Inspekteur Jürgen Schmitt schilderte die Einzelheiten des Einsatzes vor dem Innenausschuss des Landtages:
Nach dem Polizistenmord bei Kusel sind neue Details zum Einsatz der Polizei bekannt geworden. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Nach dem Polizistenmord bei Kusel sind neue Details zum Einsatz der Polizei bekannt geworden. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Philipp Schulze

Neue Details zum Polizistenmord von Kusel

Vor rund einer Woche wurden eine 24-jährige Polizei-Anwärterin und ein 29-jähriger Polizei-Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel mit mehreren Schüssen getötet. Inzwischen sind weitere Details zu dem Fall bekannt geworden. So erklärte Jürgen Schmitt, der Inspekteur der rheinland-pfälzischen Polizei, am heutigen Dienstag (8. Februar 2022) im Innenausschuss des Landtags weitere Einzelheiten zu dem Einsatz nach den tödlichen Schüssen.

Warum es zwölf Minuten dauerte, bis andere Polizei-Streifen am Tatort waren

Unter anderem erläuterte Schmitt, warum es zwölf Minuten gedauert hatte, bis andere Polizei-Streifen am Tatort gewesen sind, obwohl die später getöteten Polizeibeamt:innen zuvor gemeinsam mit den Besatzungen zweier weiterer Fahrzeuge unterwegs waren. Schmitt erklärte, dass dies mit Sicherheitsaspekten zusammenhänge. So seien Polizeikräfte dazu angehalten, zunächst zu stoppen und ihre Schutzausrüstung anzulegen, wenn sie an einen Tatort geschickt würden und bekannt sei, dass dort geschossen werde. Dazu gehörten laut Schmitt schwere Schutzhelme und Westen sowie eine Maschinenpistole. Das Anlegen der Ausrüstung führe dann „zu einer gewissen Zeitverzögerung“, so der Polizei-Inspekteur.

Getötete Polizeikräfte hatten über Funk von „dubiosen Personen“ berichtet

Gegen etwa 4.20 Uhr hatten die getöteten Polizeibeamt:innen ein auffälliges Fahrzeug an einer Kreisstraße bei Kusel kontrolliert. Die Polizist:innen sollen zunächst über Funk von „dubiosen Personen“ berichtet haben, die zahlreiche Wildtiere dabei hätten. Kurze Zeit später forderten die beiden über Funk Verstärkung an und riefen schließlich um Hilfe mit den Worten „Komm schnell, die schießen, die schießen“. Als die Verstärkung schließlich um 4.32 Uhr am Einsatzort eintraf, war es für die 24-jährige Polizei-Anwärterin und ihren 29-jährigen Kollegen bereits zu spät. Beide wurden getötet.

Getötete Polizist:innen vorher bei Observierung mit anderen Kräften

Die getöteten Einsatzkräfte waren bei der Verkehrskontrolle uniformiert in einem zivilen Polizeiauto unterwegs, da sie unmittelbar zuvor bei einer Observierung mit den Besatzungen zweier weiterer Polizeiwagen beteiligt gewesen sind, so Schmitt im Innenausschuss des Landtags. Es sei dabei eine Person observiert worden, um eine Serie von Eigentumsdelikten aufzuklären.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur