Prozess um tödlichen Maskenpflicht-Streit unterbrochen – Verteidigung überrascht
Prozess um tödlichen Maskenpflicht-Streit unterbrochen
Kurz nach der Verlesung der Anklage am heutigen Montagmorgen (21. März 2022) ist der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein unterbrochen worden.
In der auf eine Stunde angesetzten Unterbrechung sollte der Verteidigung Gelegenheit gegeben werden, erst kürzlich vorgelegte Akten der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz einzusehen. Die umfangreichen Unterlagen waren laut Staatsanwaltschaft erst am Donnerstag eingegangen. Die Verteidigung zeigte sich überrascht von der Entwicklung. In den Unterlagen soll es unter anderem um Chat-Protokolle und deren Auswertung gehen.
Das sind die Vorwürfe
Laut Staatsanwaltschaft soll der 50-jährige Angeklagte einen 20 Jahre alten Mitarbeiter einer Tankstelle Mitte September 2021 mit einem Revolver getötet haben, nachdem dieser den Kunden mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen hatte. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.
Der Staatsanwaltschaft zufolge handelte der mutmaßliche Täter „heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen“. Der zuvor nicht polizeibekannte 50-Jährige hat die Tat in einer Vernehmung gestanden. Laut Anklage soll er sich seit langem durch die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angeordneten Beschränkungen belastet gefühlt und beschlossen haben, „ein Zeichen zu setzen“. Er habe seinen Zorn gegen den Tankstellen-Mitarbeiter gerichtet, da er gewusst habe, dass er an die für die Maskenplicht politisch Verantwortlichen nicht herankommen könne.
Angeklagt ist er auch wegen unerlaubten Waffenbesitzes.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigener Bericht