Saar-Polizeikommissarin (32) soll gefälschte Impfausweise verkauft haben – Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Vorwürfe gegen eine 32 Jahre alte Saar-Polizeikommissarin wiegen schwer. Die Frau soll gefälschte Impfausweise verkauft haben. Ermittlungen laufen derweil auch gegen einen Oberkommissar der Polizeiinspektion Merzig (52). Was bislang bekannt ist:
Eine Saar-Polizeikommissarin (32) soll gefälschte Impfausweise verkauft haben. Foto: dpa-Bildfunk/Marcus Brandt
Eine Saar-Polizeikommissarin (32) soll gefälschte Impfausweise verkauft haben. Foto: dpa-Bildfunk/Marcus Brandt

Saar-Polizeikommissarin (32) soll gefälschte Impfausweise verkauft haben

Die Dienststelle „Besondere Ermittlungen und Korruption“ führt unter Leitung der Staatsanwaltschaft Saarbrücken aktuell Ermittlungen gegen eine Polizeikommissarin (32) der Polizeiinspektion Neunkirchen. Laut Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland vom Montag (6. Dezember 2021) steht der Verdacht der Urkundenfälschung im Raum. „Die Polizeibeamtin soll Impfpässe gefälscht und an Dritte weitergegeben haben“, hieß es in diesem Zusammenhang. Parallel würden „alle beamten- und disziplinarrechtlich möglichen Schritte“ geprüft. Am vergangenen Freitag sei der Frau die weitere Dienstausübung untersagt worden.

Ebenso Ermittlungen gegen Polizeioberkommissar (52)

Darüber hinaus werden den Angaben zufolge derzeit auch „beamten- und disziplinarrechtliche Maßnahmen“ gegen einen Polizeioberkommissar der Polizeiinspektion Merzig (52) geprüft. Die Person soll Ende November während der Dienstverrichtung „eine Mettlacher Bäckerei in Uniform betreten“ haben – „ohne eine entsprechende Maske zu tragen„. Gegenüber den Verkäufer:innen sowie Kund:innen habe der Mann entgegnet, „dass er sich ja getestet habe und daher keine Maske tragen müsse“. Nach Bekanntwerden des Vorfalls leitete die Polizeiinspektion Merzig ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Ebenso wurde der Oberkommissar „zu einer anderen Dienststelle in den Innendienst ohne Bürger:innenkontakt versetzt“. Zudem stehe er „unter besonderer Dienstaufsicht des verantwortlichen Vorgesetzten“, hieß es.

Polizeipräsident zeigt sich schockiert

Landespolizeipräsident Norbert Rupp zu den Vorfällen: „Es schockiert mich daher umso mehr, wenn einzelne Vertreter:innen unseres Berufsstandes das Vertrauen der Gesellschaft sowie ihrer eigenen Kolleginnen und Kollegen dermaßen schädigen„. Man werde nun „für eine lückenlose Aufklärung aller Sachverhalte sorgen“, so die Ankündigung. „Strafrechtlich oder disziplinarrechtlich relevantes Verhalten zieht entsprechende Konsequenzen nach sich“. Dafür stehe Rupp ein.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 06.12.2021