Saarland verstärkt Waldbrandschutz mit neuen Einsatzkarten

Das Saarland war im vergangenen Sommer das trockenste Bundesland. Trotz hohem Laubwaldanteil bestand auch hier daher eine hohe Brandgefahr. Die Regierung will den Brandschutz für Mensch und Natur nun ausbauen.
(c) Florian Blaes
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Saarland verstärkt Waldbrandschutz mit neuen Einsatzkarten

Als achtes Bundesland hat das Saarland sogenannte Waldbrandeinsatzkarten herausgegeben. „Sie unterstützen die Feuerwehrleute dabei, sich schnell zu orientieren und entsprechend der Anforderungen zu organisieren, um bestmöglich zu reagieren und Schlimmeres zu verhindern“, sagte Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Dienstag.

Die Einsatzkarten geben wichtige Informationen zur Befahrbarkeit der Wege und zum konkreten Waldbestand. Auch unkundige Feuerwehrleute könnten damit zielgenau direkt zum Einsatzort gelangen. Dabei erfahren sie zum Beispiel, welche Wege für 40- und 20-Tonner geeignet sind. „Das gab es bislang so noch nicht“, sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD). Hier habe das Land nach einer Risiko-Analyse eine Lücke geschlossen. Bislang seien die Einsatzkräfte oft auf ortskundige Hilfe angewiesen gewesen.

Die neuen Karten gelten landesweit für alle Waldbesitz-Arten und werden jährlich aktualisiert aufgelegt. Sie sollen nach Angaben der Ministerin nicht nur der Vorbeugung oder dem Löschen von Waldbränden dienen, sondern vor allem dem Schutz von Menschenleben.

Saarland im Sommer 2022 das trockenste Bundesland

Laut Berg war das Saarland im Sommer 2022 das trockenste Bundesland. So seien nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes von Mai bis September nur 80 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – statt der durchschnittlichen 226 Liter. Es sei daher „zwingend nötig“, den vorbeugenden Brandschutz weiterzuentwickeln.

Auch wenn das Saarland mit 75 Prozent den höchsten Anteil an Laubwald bundesweit und damit eine geringere Brandlast habe, müsse man sich nach Einschätzung von Reinhold Jost darauf einstellen, „dass das Thema Vegetationsbrände eine stärkere Dominanz im Brandgeschehen haben wird.“ Schon jetzt sei die Anzahl dieser Brände in den vergangenen vier Jahren gestiegen.

„Richtige Schlüsse ziehen“

„Es geht darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen“, so der Minister. Dabei setze er auf Vorbeugung, Vorbereitung und Verantwortung. „Es beginnt damit, die entsprechenden Gerätschaften vorzuhalten bis zu einem entsprechenden Wissen, wo sich etwas abspielen könnte und wer die Ansprechpartner sind.“

Und auch die Einsatzkräfte sollen künftig besser auf Wiesen-, Feld- und Waldbrände vorbereitet sein: Er sei der Landesfeuerwehrschule dankbar, sagte Jost, dass sie sozusagen einen „Feuereifer“ an den Tag gelegt habe, um eine spezielle Fort- und Weiterbildung im Bereich Vegetationsbrandbekämpfung umzusetzen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur