Schockanruf-Welle überrollt Saar-Kreis: Betrüger zweimal erfolgreich

Im Kreis Merzig-Wadern haben Kriminelle in einigen Fällen versucht, Menschen um Geld und Schmuck zu bringen. Zweimal waren die Betrüger erfolgreich.
Betrugsversuche starten oft per Telefongespräch. Foto: Roland Weihrauch/dpa-Bildfunk
Betrugsversuche starten oft per Telefongespräch. Foto: Roland Weihrauch/dpa-Bildfunk

„Welle“ überrollt Kreis Merzig-Wadern

Erneut sind Menschen im Saarland Opfer von Telefonbetrügern geworden. Eine „Welle von Schockanrufen“ habe am Mittwoch (10. Mai 2023) den Landkreis Merzig-Wadern überrollt, teilte ein Sprecher am Donnerstagmittag mit. Über 20 Anrufe habe es gegeben, in zwei Fällen seien die Kriminellen erfolgreich gewesen und hätten Gold und Bargeld im Gesamtwert von über 70.000 Euro erbeutet.

Mann fährt bis nach NRW, um Betrügern Geld zu übergeben

So hatten die Betrüger einem Mann am Festnetztelefon vorgegaukelt, sein Sohn sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Für seine Freilassung müsse eine Kaution hinterlegt werden. Der Geschädigte hob daraufhin bei seiner Bank Geld ab und fuhr mit seinem Auto bis ins nordrhein-westfälische Blankenheim. Dort übergab er das Geld einem Mittelmann der Betrüger. Erst im Nachhinein wurde das Opfer misstrauisch und verständigte die Polizei.

Seniorin übergibt Schmuck und Geld an der Haustür

Einen ähnlichen Fall erlebte einer 74-jährigen Frau. Auch ihr wurde am Telefon vorgespielt, dass ihre Schwiegertochter einen schweren Unfall verursacht hätte, bei dem eine hochschwangere Frau ums Leben gekommen sei. Um eine angebliche Gefängnisstrafe zu verhindern, sollte die Seniorin eine Kaution zahlen. Später übergab sie an der Haustür Schmuck und Bargeld an einen angeblichen „Werttransport“.

Tipps zur Prävention

Wie man sich vor Telefonbetrügern schützen kann:

  • Wertgegenstände und Bargeld werden nicht von der Polizei entgegengenommen
  • Verlangen Anrufer:innen am Telefon Geld, sofort auflegen und keine weiteren Anrufversuche beantworten
  • Auflegen, wenn man unsicher ist, wer anruft, und man sich unter Druck gesetzt fühlt
  • Kontakt mit Angehörigen, Vertrauenspersonen oder der Polizei aufnehmen; dabei nicht die Rückruffunktion nutzen
  • Am Telefon nie über persönliche oder finanzielle Verhältnisse mit Unbekannten reden
  • Niemals Geld an unbekannte Menschen oder unbekannte Konten übergeben/überweisen

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Landespolizeipräsidiums, 11.05.2023