Schockanrufe auch im Saarland: 24-Jährige wegen Bandenbetrugs vor Gericht

Weil sie in einer Bande ältere Menschen mit sogenannten Schockanrufen um fast eine halbe Million Euro betrogen haben soll, steht eine 24-Jährige derzeit vor Gericht. Das wird der Frau im Detail vorgeworfen:
Ein Schockanruf in Trier war "erfolgreich". Symbolfotos: (links) dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand | (rechts) Pixabay
Ein Schockanruf in Trier war "erfolgreich". Symbolfotos: (links) dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand | (rechts) Pixabay

24-Jährige wegen Bandenbetrugs vor Gericht

Aktuell steht eine Frau (24) vor Gericht, weil sie in einer Bande ältere Menschen durch Schockanrufe um nahezu 500.000 Euro gebracht haben soll. Der Frau wird vorgeworfen, mehrfach hohe Bargeldsummen, Gold und Schmuck von den Opfern – unter anderem im Saarland – abgeholt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch (31. Mai 2023) vor dem Landgericht in Freiburg berichtete. Der Prozess soll bis Mitte Juni dauern.

Die wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagte Frau und mindestens drei mutmaßliche Täter waren laut Anklage im Süden Baden-Württembergs, im Saarland und in Bayern aktiv. In München gab demnach ein Mann im Oktober 200.000 Euro Bargeld und ein Kilogramm Gold im Wert von rund 60.000 Euro heraus.

Bis zu zehn Jahre Haft möglich

Insgesamt bezifferte die Anklage den Schaden auf über 450.000 Euro. Die Frau, die in der angeblichen Bande als sogenannter Läufer tätig war, stand allein vor Gericht – ob Ermittlungen gegen andere mutmaßliche Mitglieder laufen, blieb zunächst offen. Laut Strafgesetz kann Betrug in besonders schweren Fällen mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden.

Hintergrund

Bei der Masche „Schockanruf“ geben sich Betrüger:innen als angebliche Kinder, Enkel oder vermeintliche Einsatzkräfte der Polizei aus und täuschen eine dramatische Notlage des nahen Angehörigen vor, beispielsweise einen Verkehrsunfall. Gefordert werden hohe Summen, die von den gestressten Opfern unter Zeitdruck beschafft werden sollen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur