Schockanrufe im Saarland wieder erfolgreich: Das sind die perfiden Tricks der Betrüger

Betrüger:innen haben im Saarland wieder arglose Opfer hereingelegt. Nach einem Schockanruf übergab eine Frau Bargeld und Schmuck im Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro. Die Kriminellen nutzen aber auch WhatsApp.
Betrugsversuche starten oft per Telefongespräch. Foto: Roland Weihrauch/dpa-Bildfunk
Betrugsversuche starten oft per Telefongespräch. Foto: Roland Weihrauch/dpa-Bildfunk

Erneut ist es Trickbetrüger:innen im Saarland gelungen, ihre Opfer um viel Geld zu bringen. Betroffen waren in den vergangenen Tagen zwei Frauen aus dem Regionalverband Saarbrücken und eine aus dem Raum Neunkirchen, wie das Landespolizeipräsidium am heutigen Dienstag (8. November 2022) mitteilte.

Seniorin übergibt Geld und Schmuck an Unbekannten

Besonders hart traf es eine 67-Jährige. Sie übergab Bargeld und Schmuck an einen Geldabholer, nachdem Betrüger zuvor vorgetäuscht hatten, die Tochter der Seniorin sei in einen schweren Unfall verwickelt gewesen und für ihr Auto bestünde seit drei Tagen kein Versicherungsschutz mehr. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf mehrere Zehntausend Euro. Erst im Nachhinein wurde die Betrogene misstrauisch und kontaktierte die Polizei.

Frau und Schwester überweisen Geld

Betrogen wurden außerdem eine 58-Jährige aus dem Raum Saarbrücken und ihre 55 Jahre alte Schwester aus Rheinland-Pfalz. Nachdem der angebliche Sohn bei WhatsApp geschrieben hatte, überwiesen die Frauen je einen vierstelligen Betrag an ein Konto eines mutmaßlichen Elektronik-Fachhandels.

Sprecherin: Betrüger setzen Opfer unter Druck

Ähnlich viel Geld überwies eine 60-Jährige aus dem Raum Neunkirchen auf ein ihr unbekanntes Konto. Sie war zuvor von Unbekannten per WhatsApp kontaktiert worden. Die Betrüger:innen gaben sich als die Tochter der Frau aus und baten dringend um Geld. „Die Betrüger nutzen bewusst den Schockmoment aus und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um diese zu unüberlegten Entscheidungen zu verleiten“, so Polizeisprecherin Denise Linz.

So kann man sich schützen

Folgende Tipps hat die Polizei, um sich vor Telefonbetrüger:innen zu schützen:

  • Am besten auflegen, wenn man sich nicht sicher ist, wer anruft, und man sich unter Druck gesetzt fühlt
  • Mit den Angehörigen Kontakt aufnehmen oder die Polizei unter der bekannten Nummer anrufen; nicht die Rückruffunktion nutzen
  • Am Telefon nie über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse sprechen
  • Niemals Geld an unbekannte Personen oder Konten übergeben oder überweisen
  • Eine Vertrauensperson hinzuziehen oder den Notruf wählen

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums, 08.11.2022