Schwerer sexueller Missbrauch auch im Saarland: Mutmaßlicher Täter jetzt in U-Haft
Haftbefehl gegen mutmaßlichen Sexualstraftäter
Ein mutmaßlicher Sexualstraftäter ist einen Tag nach seiner Festnahme in Marburg/Hessen in Untersuchungshaft gebracht worden. Die Haftrichterin habe den Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Herstellens kinderpornografischer Inhalte erlassen, teilten das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden, die Staatsanwaltschaft Marburg und die Polizeipräsidien von Mittel- und Nordhessen am Freitag (26. Mai 2023) mit.
Gegen Geld sexuelle Handlungen durchgeführt
Der 34-Jährige habe zu den Vorwürfen keine Angaben gemacht. Nach den bisherigen Ermittlungen soll er von November 2022 bis Mitte Mai dieses Jahres über Internet-Plattformen und Messengerdienste Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufgenommen haben. Mit einigen soll er sich getroffen und gegen Zuwendungen wie Geld oder Geschenken sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen haben. In anderen Fällen soll er die kontaktierten Kinder und Jugendlichen aufgefordert haben, an sich selbst sexuelle Handlungen vorzunehmen und ihm davon Fotos oder Videos zu schicken.
Geschädigte auch aus dem Saarland
Die Behörden gehen nach wie vor von mindestens elf geschädigten Kindern und Jugendlichen aus dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Wiesbaden sowie Nordrhein-Westfalen und dem Saarland aus. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes in Marburg am Donnerstag war der Mitteilung zufolge viel Beweismaterial gefunden worden, darunter Datenträger, die nun ausgewertet werden.
Polizei suchte per Öffentlichkeitsfahndung
Die Polizei hatte am Mittwochabend die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche nach dem bis dahin nicht identifizierten Mann aufgerufen und dazu auch Fotos von ihm veröffentlicht. Es gab mehrere konkrete Hinweise auf den 34-Jährigen, am Donnerstagmittag erfolgte die Festnahme. Für mögliche weitere Opfer wurde eine Telefonnummer eingerichtet, nach Auskunft der Staatsanwaltschaft hat sich bislang niemand gemeldet.
Mögliche Opfer können sich weiterhin an das Polizeipräsidium Nordhessen unter der Telefonnummer (0800)1108801 sowie unter (0561)9104444 wenden.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Mitteilung des Hessischen Kriminalamts, 26.05.2023