Software-Probleme beim RKI führen offenbar zu verfälschten Corona-Zahlen
Gesundheitsämter berichten über Probleme mit der Melde-Software des RKI
In Deutschland arbeitet der Großteil der rund 400 Gesundheitsämter mit der vom Robert-Koch-Institut zur Verfügung gestellten Software „SurvNet“, um die täglichen Corona-Fälle zu übermitteln. In den vergangenen Tagen häufen sich nun die Beschwerden über die Melde-Software des RKI. So klagen zahlreiche Gesundheitsämter, dass die Software teilweise so langsam reagiere, dass sie völlig unbrauchbar werde. Darüber hinaus stürze sie auch häufig ab.
Software-Probleme führen zu Verfälschung der Sieben-Tage-Inzidenz
Das instabile und langsame System führt inzwischen offenbar bei zahlreichen Gesundheitsämtern zu Problemen bei den Corona-Meldungen. So berichteten beispielsweise die Gesundheitsämter Düsseldorf und Frankfurt am Main gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA), dass die Lade- und Wartezeiten bei der Falleingabe derart hoch seien, dass sie es nicht mehr schaffen würden, die Corona-Fälle tagesaktuell einzugeben. Dies führe in der Folge zu Verfälschungen der Sieben-Tage-Inzidenz aufgrund eines Rückstaus. Die Verfälschung der Inzidenz sei allerdings nur ein Teil des Problems. Denn auch die Benachrichtigungen von Infizierten leide darunter: Statt zwei bis drei Tagen dauere es derzeit rund sieben Tage, bis das Schreiben ankomme.
RKI will Software-Probleme schnell beheben
Das RKI beteuerte inzwischen, dass man bereits an einer Verbesserung der Melde-Software arbeite. Laut einer Sprecherin des RKI gehe es „neben der Behebung von aktuellen Problemen in der Software auch um Verbesserungen der Benutzerführung, damit Vorgänge einfacher und schneller bearbeitet werden können“. Darüber hinaus verspricht die RKI-Sprecherin „technische Ertüchtigungen, damit die großen Datenmengen insgesamt bewältigt werden können“.
Laut Angaben des RKI befinde man sich derzeit in einem engen Austausch mit den Gesundheitsämtern und unterstützte sie. Die Sprecherin des Instituts betonte, dass man beim RKI einen noch Überblick über die übermittelten Fälle habe. Sie gab allerdings auch zu, dass man derzeit „keinen systematischen Überblick darüber geben“ könne, „wie viele Meldungen in den Gesundheitsämtern nicht zeitnah verarbeitet werden können“. Dass es aktuell aufgrund der sehr hohen Anzahl der Meldungen in den Ämtern zu einem Rückstau komme, sei dem RKI aber bekannt.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Angaben des Robert-Koch-Instituts