St. Ingberterin (71) zahlt Rechnung für falsche Tochter – und hat Glück im Unglück
SMS-Absender gibt sich als Tochter aus
Erneut ist eine ältere Person im Saarland zum Ziel von Kriminellen geworden. Diesmal traf es eine 71-Jährige aus St. Ingbert, die jedoch Glück im Unglück hatte. Die Frau hatte zunächst am Sonntag eine SMS von einer unbekannten Nummer bekommen, in der sich der Absender als ihre Tochter der Seniorin ausgab, berichtete die Polizei am heutigen Mittwoch (27. September 2023).
Handy angeblich in die Toilette gefallen
In der Nachricht behauptete die angebliche Tochter, dass ihr Handy in die Toilette gefallen sei und nun nicht mehr funktioniere. Der Absender schrieb, ein neues Handy mit neuer Nummer zu haben, und schlug vor, dass die Geschädigte die neue Nummer auf ihrem Telefon speichern und zurückschreiben solle.
Seniorin bezahlt teure Rechnung der angeblichen Tochter
Im weiteren Verlauf des Gesprächs erklärte die angebliche Tochter, dass sie dringend eine Rechnung bezahlen müsse, was aber wegen des kaputten Handys nicht möglich sei. Die gutgläubige Seniorin zahlte daraufhin den Betrag von 2.990 Euro selbst.
Warum die Geschädigte Glück hatte
Erst am nächsten Tag merkte die Frau, dass sie Opfer eines Betruges geworden war, und erstatte Anzeige. Sie hatte Glück: Im Rahmen der Ermittlungen konnte die Transaktion gestoppt werden, sodass der Geschädigten kein finanzieller Schaden entstand. Zuletzt hatten Kriminelle in St. Ingbert Gold im Wert von 190.000 Euro ergaunert. Die Betrügerbande hatte sich als Polizeibeamte ausgegeben und einen 79-Jährigen über mehrere Wochen hinweg hereingelegt.
Tipps zum Schutz vor Betrug
Wer sich vor Betrug am Handy schützen will, sollte folgende Tipps beachten:
- Nicht unter Druck setzen lassen
- Vorsichtig mit der Veröffentlichung persönlicher Daten, wie zum Beispiel der Handynummer, im Internet sein
- Misstrauisch sein, wenn jemand mit unbekannter Rufnummer über einen Messengerdienst schreibt und sich als Verwandter ausgibt. Den Verwandten unter der bekannten Nummer anrufen, um sicherzugehen
- Das eigene WhatsApp-Profibild kann den Tätern Hinweise über mögliche Opfer liefern. Dadurch erfahren die Täter, ob sie die angeschriebene Person als „Oma“, „Mama“ oder „Opa“ bezeichnen müssen. In den Privatsphäre-Einstellungen von WhatsApp kann man auswählen, wer das eigene Profibild sehen darf
- Chatverlauf sichern und Anzeige bei der zuständigen Polizei erstatten
Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Polizeiinspektion St. Ingbert, 27.09.2023
– eigener Bericht