Telefonbetrug erfolgreich: Kriminelle bringen Saarländerin um viel Geld
Die Polizei hat im Saarland zwischen Donnerstag und Freitag (16. September 2022) zwölf sogenannte „Schockanrufe“ registriert. In einem Fall gelang es Betrüger:innen, eine Frau um einen hohen fünfstelligen Betrag zu bringen.
Anruferin gibt sich als Polizistin aus
Eine Unbekannte hatte die Geschädigte aus dem Regionalverband am Donnerstagmittag auf dem Festnetztelefon angerufen und sich als Polizeibeamtin ausgegeben. Sie konfrontierte die 61-Jährige mit der Behauptung, ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verschuldet. Nur durch die Zahlung einer Kaution könne die Inhaftierung abgewendet werden.
Frau übergibt hohen fünfstelligen Betrag an Kriminelle
Über einen Zeitraum von fast zwei Stunden fesselte die Betrügerin das Opfer regelrecht ans Telefon, so Polizeisprecherin Johanna Gräve. Die Unbekannte setzte ihr Opfer unter Druck und hielt sie davon ab, das Geschehen zu hinterfragen oder sich mit Familie und Bekannten zu beraten. Die 61-Jährige knickte schließlich ein und übergab die vermeintliche Kaution schließlich an einen angeblichen Mitarbeiter der Gerichtskasse des Amtsgerichts.
Anderer Fall in Wadern: Bankmitarbeiter wachsam
Ähnlich ein Fall in Wadern: Hier wurde eine 79-Jährige Ziel von Kriminellen. Auch ihr wurde am Telefon vorgegaukelt, ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht. Ein vermeintlicher Polizeibeamter und die angebliche „Tochter“ drängten die Seniorin dazu, bei ihrer Bank eine Kaution in Höhe von 40.000 Euro abzuheben. Ein Bankmitarbeiter war wachsam und konnte verhindern, dass es zur Geldübergabe kam. Er hinterfragte das Geschehen und schaltete die Polizei vor der Geldauszahlung ein. Wie der „SR“ am Donnerstag berichtete, ist allein in diesem Jahr durch Telefonbetrug Schaden von über einer Million Euro entstanden.
So schützt man sich vor Telefonbetrügern
Die Polizei gibt Tipps, wie man sich vor Telefonbetrüger:innen schützen kann:
- „Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen!
- Rufen Sie den Angehörigen oder die Polizei unter der Ihnen bekannten Nummer an! Nutzen Sie nicht die Rückruffunktion!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!“
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Landespolizeipräsidiums Saarland, 16.09.2022
– eigener Bericht