Welche Hinweise liefert Handy von S.? Beweisaufnahme geht weiter, neue Zeugen erwartet
Beweisaufnahme im Polizistenmord-Prozess geht weiter – Neue Zeugen
Der Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizeikräfte Ende Januar nahe Kusel wird am heutigen Donnerstag (21. Juli 2022) um 09.00 Uhr mit weiteren Zeug:innen fortgesetzt. Dazu erwartet das Landgericht Kaiserslautern unter anderem elf Beamt:innen aus dem Saarland. Zudem soll ein Sachverständiger berichten, was die Untersuchung des Mobiltelefons des Hauptverdächtigen erbracht hat. Ein weiterer Zeuge soll zur Vergangenheit des 39-Jährigen aussagen.
Der Mann steht seit dem 21. Juni vor Gericht. Er soll der Anklage zufolge bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle nahe Kusel eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Ein Komplize (33) ist wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt. Er soll geholfen haben, Spuren zu verwischen.
Vorheriger Prozesstag: Richter zitiert zweifelhaften Spitznamen von S.
Beim vorherigen Prozesstag am Dienstag waren Zeug:innen unter anderem zu Schüssen und letzten Funksprüchen in der Tatnacht gehört worden. Der Hauptangeklagte wiederholte seine Version, wonach er bei der nächtlichen Fahrzeugkontrolle lediglich in einer Art Notwehrsituation geschossen habe. Das Gericht beschloss am Dienstag, die Tonaufzeichnung der Schüsse an das Landeskriminalamt Baden-Württemberg zu geben. „Die hören sich an, wie, wo, was ist – und die können sagen, ob das plausibel ist oder nicht“, so Richter Raphael Mall.
Der Hauptangeklagte beteiligte sich derweil abermals rege am Prozess, sprach mit dem Richter, befragte Zeug:innen und machte sich Notizen. In einem älteren Chat habe sich der Hauptangeklagte früher einmal als „Vollstrecker“ bezeichnet, sagte Richter Mall mit Verweis auf Ermittlungsakten.
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Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte