Ärzteverband: 60 Prozent der Kliniken müssen Operationen wegen Corona verschieben

In sechs von zehn Krankenhäusern in Deutschland müssen nach Angaben des Verbands leitender Krankenhausärzte (VLK) wegen der Corona-Pandemie noch immer Operationen verschoben werden. In diesem Zusammenhang kritisierte der VLK die Corona-Politik von Bund und Ländern scharf.
Symbolfoto: Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk
Symbolfoto: Foto: Kay Nietfeld/dpa-Bildfunk

Laut Verband leitender Krankenhausärzte (VLK) müssen wegen der Corona-Pandemie in sechs von zehn Krankenhäusern in Deutschland noch immer Operationen verschoben werden. „In 60 Prozent der Häuser müssen planbare Eingriffe verschoben werden, in sechs von zehn Kliniken werden die Pflegepersonaluntergrenzen unterschritten“, sagte der VLK-Präsident Michael Weber, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am heutigen Samstag (9. April 2022). In drei von zehn Kliniken müssten Patient:innen in andere Kliniken verlegt werden – und das auch aus großen Kliniken.

Der VLK befragte der Zeitung zufolge deutschlandweit seine Mitglieder. In der Umfrage gaben demnach 20 Prozent der leitenden Krankenhausärzt:innen an, dass die Notfallversorgung gefährdet sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allgemein- und Intensivstationen seien weiter von Patient:innen mit einer Corona-Infektion belegt.

Angesichts der angespannten Situation kritisierte der VLK die Corona-Politik von Bund und Ländern scharf. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und der zunehmende politische Streit gefährdet die Versorgungslage“, sagte Weber der Zeitung. Aus Sicht der Kliniken seien an vielen Stellen die Hotspot-Kriterien erfüllt, sodass Eindämmungsmaßnahmen verhängt werden müssten.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur