Bund Deutscher Karneval in Bexbach kritisiert Umzug in Thüringer Corona-Hotspot

Auf völliges Unverständnis ist ein Karnevalsumzug in Thüringen mit bis zu 90 teilnehmenden Personen gestoßen. Kritik kam von der Politik - und Karnevalisten.

Umzug sorgt für Empörung

Ein illegaler Umzug von Karnevalisten im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen sorgt für Empörung. „In den aktuell so schwierigen Corona-Zeiten ist dies einfach verantwortungslos und rückt den organisierten Karneval in ein völlig falsches Licht“, erklärte der Landesverband Thüringer Karnevalvereine.

Am Sonntag (31. Januar 2021) hatte erst die Polizei dem Treiben ein Ende gesetzt, nachdem bis zu 90 Teilnehmer:innen bei einem Umzug im Ortsteil Jüchsen der Gemeinde Grabfeld zusammengekommen waren.

Ortsteil gilt als Hotspot

Wie ein Polizeisprecher sagte, weist Jüchsen den höchsten Wochenwert an Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner:innen in Thüringen auf und gilt demnach als Hotspot. Nach Angaben des Sprechers hatten sich die Teilnehmer:innen des Umzugs über Soziale Netzwerke verabredet. Auch Pferde und teils geschmückte Fahrzeuge seien beteiligt gewesen.

Kritik vom BDK in Bexbach

Scharfe Kritik gab es auch vom Bund Deutscher Karneval (BDK). Mit einem solch „unsolidarischen Verhalten“ würden „angebliche Karnevalisten“ nicht nur die Gesundheit anderer gefährden, sondern auch dem Brauchtum und dem Ruf von Fasching, Fastnacht und Karneval insgesamt Schaden zufügen, teilte der BDK in Bexbach mit. Der Bund betonte, in der Corona-Pandemie müssten sich alle in Vereinen organisierten Karnevalisten und auch privat zusammenkommende Narren an die Schutzregeln halten.

Strafanzeigen erstattet

Wie das Landratsamt mitteilte, wurden drei Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamt:innen erstattet. Landrätin Peggy Greiser (parteilos) kündigte an, die Identitäten der Beteiligten sollten festgestellt und die Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geahndet werden.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur