DEHOGA Saarland schlägt Alarm: Gastro-Branche brenne an allen Ecken und Enden

Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA sieht die Branche in akuter Gefahr. Die Energiekrise bedrohe im Zusammenspiel mit anderen Faktoren die Existenz vieler Betriebe. Der Verband fordert ein schnelles Handeln.
Gastronomie und Hotellerie stehen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Symbolfoto: Pexels
Gastronomie und Hotellerie stehen vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Symbolfoto: Pexels

Am heutigen Montag (17. Oktober 2022) kamen die Mitglieder des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V. auf dem Landesverbandstag in Saarbrücken zusammen. Das Thema: Der Umgang mit der Energiekrise. Es brenne an allen Ecken und Enden.

Steigende Kosten, Fachkräftemangel und Angst vor Einschränkungen

Die Corona-Pandemie habe Gastronomie und Hotellerie bereits geschwächt zurückgelassen, so Verbandspräsident Michael Buchna. Nun schnellen nicht nur die Kosten für Strom, Heizöl sowie Gas in die Höhe, sondern auch die Preise für Lebensmittel, Getränke und Logistik. Hinzu komme ein Corona-verschuldeter Fachkräftemangel. Und über all dem schwebe die Angst vor Versorgungslücken und Corona-Einschränkungen in der kalten Jahreszeit.

Corona-Krise sei dagegen „Pipifax“

„Die geballte Wucht dieser mehrgliedrigen Herausforderungen rollen ungebremst wie ein Tsunami auf die Branche zu. Im Vergleich dazu war die monokausale Coronakrise nur Pipifax„, so Buchna.

66 Prozent der Betriebe bangen um Existenz

Einer bundesweiten Umfrage der DEHOGA zufolge bangen 66 Prozent der Betriebe aufgrund der hohen Preise erneut um ihre Existenz. Ab Oktober 2022 wachsen die Energiekosten der DEHOGA-Mitglieder um durchschnittlich 57 Prozent, ab Januar 2023 um 98 Prozent. Damit stehen die Betreiber:innen teilweise vor einer Vervier- bis Verzehnfachung der Kosten.

Gaspreisbremse reiche wohl nicht aus

„Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Gaspreisbremse ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung“, meint Buchna. „Aber ob dies für die Unternehmen ausreichend ist, darf bezweifelt werden – zumal die Gas- und Wärmepreisbremse in vollem Umfang erst ab März und April 2023 wirken soll.“

Höhere Preise können Kosten nicht ausgleichen

Der Umfrage nach seien die größten Herausforderungen neben den Energiekosten für 79,9 Prozent die steigenden Lebensmittelpreise und für 65,2 Prozent die wachsenden Personalkosten. Diese ließen sich nicht ansatzweise durch höhere Preise ausgleichen. Denn auch die Gäste haben weniger Geld in der Tasche.

Gäste schränken bereits ihren Konsum ein

Viele schränken ihren Konsum bereits ein. Demnach stellten 69,1 Prozent der Befragten bereits einen Rückgang der Gästezahlen fest. 59,6 Prozent sehen die Reservierungslage für die Monate Oktober und November 2022 als schlecht an. „Wir spüren in den Hotels und Gaststätten eine Zurückhaltung bei Firmen-Veranstaltungen und Dienstreisen„, so der DEHOGA-Präsident. Die Unternehmen träten mit Verweis auf Corona oder interne Sparmaßnahmen auf die Bremse.

Der von Kanzler Olaf Scholz angekündigte „Doppel-Wumms“ sei dagegen noch nicht spürbar. Es brauche „ein konkretes, schnelles und konsequentes Handeln.“ Doch davon sei man weit entfernt.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der DEHOGA