Drogen, Fälschungen und mehr: Zoll Saarbrücken stellt im Corona-Jahr 2020 viele Verstöße fest

Das Hauptzollamt Saarbrücken hat für das Corona-Jahr 2020 eine Bilanz veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Einsatzkräfte nicht nur viele Unregelmäßigkeiten im Warenverkehr feststellen mussten. Auch die Beanstandungen bei Artenschutz, Produktfälschungen und Beschäftigung waren den Angaben zufolge zahlreich.

Hauptzollamt Saarbrücken zieht Bilanz für 2020

Am Montag (10. Mai 2021) hat das Hauptzollamt Saarbrücken eine Bilanz für 2020 veröffentlicht. „Die Anzahl der festgestellten Verstöße blieb auch 2020 auf einem hohen Niveau„, so Hans Barth, Leiter des Hauptzollamts. Den Angaben zufolge beliefen sich die Einnahmen im vergangenen Jahr auf knapp 870 Millionen Euro. „Der größte Anteil davon entfiel mit 390 Millionen Euro auf die Einfuhrumsatzsteuer, gefolgt von der Kfz-Steuer in Höhe von 250 Millionen Euro“, hieß es.

Kontrollen im Warenverkehr

Unter Umsetzung hoher Hygienestandards seien im Saarland und der südlichen Pfalz zahlreiche Zollabfertigungen im Warenverkehr durchgeführt worden. Über 1,6 Millionen Positionen zur Einfuhr und mehr als 16 Millionen Positionen zur Ausfuhr habe der Zoll abgefertigt.

„Die Zöllnerinnen und Zöllner der Kontrolleinheiten und Zollämter haben im Jahr 2020 über 3.180 Unregelmäßigkeiten bei Waren entdeckt, deren Besitz verboten oder deren Umgang nur unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen ist“, hieß es in Bezug auf den Warenverkehr. Dabei seien nahezu 2.400 Verstöße alleine bei der Einfuhr von Arznei- und Betäubungsmitteln festgestellt. In Bezug auf Drogen (64 Kilogramm) sowie Wasserpfeifentabak (1.490 Kilogramm) „wurden die Sicherstellungen des Vorjahres beinahe verdoppelt“, so die Angaben des Hauptzollamts.

Darüber hinaus seien auch die Beanstandungen in weiteren Bereichen, etwa Artenschutz und Produktfälschungen, „zahlreich“ gewesen. Das „böse Erwachen“ bei im Ausland bestellten Waren, die nicht einfuhrfähig sind, würde demnach kommen, wenn der Zoll diese unter die Lupe nehme. „Trotz des gezahlten Kaufpreises ziehen wir die Waren aus dem Verkehr, wenn sie die deutschen oder europäischen Vorgaben nicht erfüllen“, erläuterte der Leiter des Hauptzollamts. Die Empfehlung: sich im Vorfeld über die Webseite des Zolls zu informieren.

Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung

An den Standorten Saarbrücken, Kaiserslautern und Landau sei man auch 2020 „erfolgreich bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung“ gewesen, hieß es weiter. Fast 1.000 Arbeitgeber:innen wurden laut Zoll überprüft. Das Ergebnis: nahezu 4.000 Strafverfahren sowie Geldstrafen und Bußgelder in Höhe von fast zwei Millionen Euro. „Die aufgedeckte Schadenssumme betrug 12,6 Millionen Euro“, teilte das Hauptzollamt mit.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Hauptzollamts Saarbrücken, 10.05.2021