Erschreckender Höchstwert: 952 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden
952 Corona-Todesfälle an einem Tag
Laut Angaben des RKI wurden in Deutschland innerhalb der letzten 24 Stunden insgesamt 952 Corona-Todesfälle von den Gesundheitsämtern übermittelt. So viele wie nie zuvor in der Pandemie. Außerdem kamen 27.728 Neuinfektionen hinzu. Vergangenen Mittwoch waren 20.815 Neuinfektionen und 590 Todesfälle gemeldet worden.
Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle bundesweit steigt schon seit einiger Zeit an, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Der Tod von Covid-19-Patienten wird häufig nachgemeldet. Das Datum, zu dem der Fall dem RKI bekannt wird, entspreche nicht dem Sterbedatum und auch nicht dem Datum der Meldung ans Gesundheitsamt, erläuterte eine RKI-Sprecherin. Generell seien die Zahlen für einzelne Tage weniger aussagekräftig als etwa Wochenwerte.
Dass die Zahl der gestorbenen Infizierten von Dienstag auf Mittwoch einen Sprung macht, war auch in Vorwochen zu beobachten – dies dürfte mit dem Meldewesen zu tun haben. Sachsen, das am Vortag keine Daten übermittelt hatte, meldete nun insgesamt 153 Todesfälle.
Krankenhäuser stoßen an Grenzen
Die Krankenhäuser in Deutschland stoßen aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens an ihre Grenzen. So erklärte der Ärztliche Direktor des Oberlausitzer Bergland-Klinikums in Zittau, Mathias Mengel, laut dem Nachrichtenportal „T-Online“: „Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht“. Die Aussage sorgte bundesweit für Aufregung.
Das Klinikum bestätigte eine kritische Lage, die Intensivmedizin stoße „an die Grenzen des Leistbaren“. Die Kapazität der beiden eigens eingerichteten Corona-Infektionsstationen könne nicht ausgeschöpft werden, weil Personal fehle. Allerdings betonte die Einrichtung, dass alle Patienten „die bestmögliche Therapie“ erhielten. Sollten die Corona-Stationen keine Patienten mehr aufnehmen können, würden Erkrankte in umliegende Kliniken geflogen.
Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) werden bundesweit derzeit 4.836 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2.760 invasiv beatmet. Die Lage in den Kliniken und insbesondere in den Notaufnahmen sei „sehr angespannt“, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) am Mittwoch.
Auch Gesundheitssystem im Saarland vor Überlastung
Auch im Saarland stehe das Gesundheitssystem laut Ministerpräsident Tobias Hans zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie ernsthaft kurz vor einer Überlastung. „Wenn wir verhindern wollen, dass zu viele Menschen sterben, wenn wir verhindern wollen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte, unsere Pflegekräfte vor der Entscheidung stehen, wen sie noch behandeln können, dann müssen wir jetzt handeln“, erklärte Hans am Mittwoch (16. Dezember 2020) in einer Regierungserklärung.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte