Genau zwei Jahre Corona in Deutschland – die Zahlen sind so hoch wie nie

Seit genau zwei Jahren plagt sich Deutschland mit dem Coronavirus herum. Die Menschen haben viele Einschränkungen hinnehmen müssen. Ein Abflauen der Pandemie ist noch nicht in Sicht.
Die Corona-Zahlen liegen in Deutschland derzeit auf einem Rekordniveau. Foto: arl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk
Die Corona-Zahlen liegen in Deutschland derzeit auf einem Rekordniveau. Foto: arl-Josef Hildenbrand/dpa-Bildfunk

Exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland befindet sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem Rekordniveau. Dem Robert Koch-Institut wurden nach Angaben vom Donnerstagmorgen (27. Januar 2022) binnen eines Tages 203.136 Neuinfektionen übermittelt, so viele wie nie zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Ansteckungen je 100.000 Einwohner:innen und Woche, kletterte auf den Rekordwert von 1017,4. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 940,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 638,8 (Vormonat: 222,7).

Corona-Zahlen steigen stark – Dunkelziffer wohl hoch

Am 19. Januar hatte die Zahl der Neuinfektionen erstmals über 100.000 gelegen. Expert:innen gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind.

188 neue Tote gemeldet

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 188 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 234 Todesfälle. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patient:innen je 100.000 Einwohner:innen innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 4,26 (Dienstag 4,07; Montag 3,87) an. Genesen sind mittlerweile 7.443.300 Personen.

Zwei Jahre Corona in Deutschland: Die Bilanz

Am 27. Januar 2020 war bei einem Mann aus Bayern erstmals das Coronavirus hierzulande bestätigt worden. Seitdem wurden mehr als neun Millionen Infektionen registriert, mehr als 117.000 starben an oder unter Beteiligung einer Infektion. Seit Ende Dezember 2020 werden Impfungen gegen das Coronavirus vorgenommen. Gut drei Viertel der Bevölkerung haben mindestens eine Dosis erhalten, geringfügig weniger haben den vollständigen Grundschutz und gut die Hälfte eine Auffrischungsimpfung.

Engpässe in der medizinischen Versorgung befürchtet

Die hochinfektiöse Omikron-Variante, die aber meist zu milderen Krankheitsverläufen führt, hat in den vergangenen Wochen die Infektionszahlen explodieren lassen. Das führt nun auch zu Personalengpässen in der medizinischen Versorgung. „Je stärker die Inzidenzen steigen, desto mehr Praxen werden auch vorübergehend krankheitsbedingt schließen müssen“, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, betonte in den Funke-Zeitungen ebenfalls, medizinisches Personal könne knapp werden. „Die Quarantäne wird zum Problem werden in den kommenden Wochen“, sagte Gassen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur