Neues Medikament gegen schwere Corona-Verläufe soll in Deutschland bald erhältlich sein

Mit dem Medikament "Paxlovid" soll möglichst noch im Januar ein neues Mittel zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe in Deutschland eingesetzt werden können.
Ein neues Corona-Medikament gegen schwere Verläufe soll in Deutschland bald zugelassen werden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael
Ein neues Corona-Medikament gegen schwere Verläufe soll in Deutschland bald zugelassen werden. Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael

Corona-Medikament soll noch im Januar in Deutschland einsatzbereit sein

Mit dem Medikament „Paxlovid“ soll möglichst noch im Januar ein neues Mittel zur Behandlung schwerer Covid-19-Verläufe in Deutschland eingesetzt werden können. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende dieses Monats das dafür notwendige Paket geschnürt haben, dass wir also Lieferungen des Medikaments erhalten und eine Notfallzulassung erreicht haben“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der „Welt am Sonntag“.

Laut dem SPD-Minister bereitet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit eine solche nationale Zulassung des Medikaments des US-Pharmakonzerns Pfizer vor. Deutschland solle so bereits vor der noch ausstehenden Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA in der Lage sein, „Paxlovid“ einzusetzen.

Lauterbach: Eine Million Packungen „Paxlovid“ geordert

Vor knapp einer Woche hatte Lauterbach die Order von einer Million Packungen „Paxlovid“ bekannt gegeben. Der SPD-Politiker geht davon aus, dass damit der absehbare Bedarf ausreichend abgedeckt werde. „Das Mittel eignet sich insbesondere für die Behandlung ungeimpfter Risikopatienten.“ Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte kurz vor Weihnachten eine Notfallzulassung für „Paxlovid“ ausgesprochen.

So sollen schwere Krankheitsverläufe verhindert werden

Patient:innen nehmen nach Angaben des Herstellers über fünf Tage zweimal täglich jeweils drei Tabletten ein. „Paxlovid“ besteht unter anderem aus dem Wirkstoff „Nirmatrelvir“, der ein Sars-CoV-2-Protein hemmt. Damit soll die Vermehrung des Virus gestoppt werden. Nach Angaben von Pfizer von Anfang November verhindern die Corona-Pillen sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatient:innen.

Das sind die Nebenwirkungen des neuen Corona-Medikaments

Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen. Die EU-Arzneimittelbehörde hatte außerdem mitgeteilt, dass „Paxlovid“ nicht von Patient:innen mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen eingenommen werden dürfe und wegen Wechselwirkungen auch nicht in Kombination mit bestimmten anderen Arzneimitteln. Nicht empfohlen wird das Medikament für Schwangere.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur