RKI: Deshalb steigen aktuell die Corona-Zahlen – Lauterbach warnt vor „erheblichen Problemen“ im Herbst
In 10 von 16 Bundesländern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in der vergangenen Woche angestiegen. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagabend (10. März 2022) hervor. Bundesweit sei die Inzidenz zwischen der vorletzten und der letzten Woche um zwei Prozent gestiegen.
RKI: Deshalb steigen die Zahlen aktuell
Verantwortlich für den momentanen Anstieg der Covid-19-Fälle sei vermutlich die leichtere Übertragbarkeit des Omikron-Subtyps BA.2 und die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen. Am heutigen Freitag wollen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Präsident Lothar Wieler die Lage erläutern.
Behörde schließt weitere Zunahme nicht aus
„Der weitere Verlauf der Pandemie hängt maßgeblich davon ab, wie sich das Verhalten in der Bevölkerung ändert und in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen“, heißt es in dem Wochenbericht. Eine weitere Zunahme der Fallzahlen könne nicht ausgeschlossen werden.
Höchste Inzidenz bei 5- bis 24-Jährigen
Das RKI hatte am Freitag 252.836 Fälle binnen 24 Stunden registriert. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz kletterte auf 1439,0. Die höchsten Inzidenzen werden dem Wochenbericht zufolge weiterhin in der Gruppe der 5- bis 24-Jährigen verzeichnet. Sie lag dort zuletzt bei Werten um die 2.000 Fälle pro 100.000 Einwohner:innen in 7 Tagen. Bei Personen ab 65 Jahren stagnierte die 7-Tage-Inzidenz in der Vorwoche. Zu den aktuellen Zahlen aus dem Saarland geht es hier.
Lauterbach: Ohne höhere Impfquote „erhebliche Probleme“ im Herbst
Angesichts der steigenden Infektionszahlen hatte Lauterbach am Donnerstag erneut zu mehr Impfungen aufgerufen. Die Lücke sei so groß, „dass wir ohne eine deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und der Impfquoten im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden“, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Bekomme man die anwachsende Omikron-Welle nicht in den Griff, würden über viele Wochen hinweg jeden Tag 200 bis 300 Todesfälle zu beklagen sein. „Damit können wir uns nicht abfinden.“
Subtyp macht 48 Prozent der Fälle aus
Der Anteil des leichter übertragbaren Omikron-Subtyps BA.2 an einer Stichprobe ist laut Wochenbericht bis Ende Februar auf 48 Prozent gestiegen. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei 38 Prozent gelegen. In einer Bevölkerung mit hoher Immunität – durch Impfung oder Infektion – verursache BA.2 keine schwereren Erkrankungen als der ursprüngliche Omikron-Subtyp BA.1.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur