Saar-Corona-Experte rechnet mit einschneidenden Maßnahmen wie 2G im Winter
Corona-Lage spitzt sich weiter zu
Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu. Den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge meldeten die Gesundheitsämter binnen eines Tages einen neuen Höchststand von 37.120 Corona-Neuinfektionen (Stand von Donnerstagmorgen). Bereits am Mittwoch hatte die Zahl den Rekordwert von 33.949 erreicht, zu dem Zeitpunkt waren das so viele wie nie zuvor in der Pandemie. Auch im Saarland ist jüngst ein Riesen-Sprung bei den Corona-Zahlen zu verzeichnen. Insgesamt 281 weitere Corona-Fälle wurden mit Stand vom heutigen Freitagmorgen gemeldet – seit Ende April ist das der höchste Wert. Doch wie geht es nun weiter?
Corona-Experte erwartet weiteren Anstieg der Zahlen im Saarland
Im „SR“-Fernsehen meldete sich der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr zu Wort. „Ich gehe fest davon aus, dass im Saarland die Zahlen auch weiter steigen werden“. In der Herbstferien habe man hierzulande „etwas Glück gehabt“. Laut Lehr seien die Zahlen da „ein bisschen gedämpft worden“. In den Bundesländern, in denen die Ferien „geendet haben, sind die Zahlen wieder drastisch gestiegen“, sagte er. Ein ähnliches Szenario erwarte der Experte auch im Saarland.
Gründe für die aktuelle Entwicklung
Als Gründe für die aktuelle Entwicklung nannte Lehr unter anderem die Lockerungen. Aber auch die „Saisonalität“ mache im Moment „einen Strich durch die Rechnung“. Denn: Man halte sich öfter in Innenräumen auf; „unser Immunsystem ist nicht mehr so fit“. Das Virus habe also „eine relativ gute Jahreszeit“. Als dritten Grund brachte Lehr die Impfquote im Saarland an, die seiner Aussage nach „gut“ sei, jedoch nicht ausreiche. Die sogenannten Booster-Impfungen sind für den Experten daher ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Ansonsten appellierte Lehr an die Selbstverantwortung der Menschen. Das Virus müsse ernst genommen werden.
„Einschneidende Maßnahmen“ laut Experte benötigt
Wie der Pharmazie-Professor weiter erklärte, seien weiterhin niedrigschwellige Impfangebote notwendig. Aber: „Meiner Meinung nach werden wir diesen Herbst und Winter nicht umher kommen, auch wieder irgendwelche einschneidenden Maßnahmen zu machen“. Die Impfung allein „wird auf die Schnelle nicht reichen“. Lehr befürchte, dass Restriktionen wie beispielsweise 2G benötigt werden.
Verwendete Quellen:
– Video des „SR“-Fernsehens in der ARD-Mediathek, 04.11.2021
– eigene Berichte