Steigende Inzidenzen: Drohen schärfere Corona-Regeln im Saarland?

Im Saarland steigen die Sieben-Tage-Inzidenzen wieder deutlich an. Doch drohen dadurch automatisch wieder Verschärfungen der Corona-Regeln?
Auch wenn im Saarland die Inzidenzen steigen, ist vorerst nicht mit einer Verschärfung der Corona-Regeln zu rechnen. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Auch wenn im Saarland die Inzidenzen steigen, ist vorerst nicht mit einer Verschärfung der Corona-Regeln zu rechnen. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Corona-Zahlen im Saarland steigen

Die Corona-Zahlen im Saarland gehen aktuell wieder hoch. Laut den jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind die Sieben-Tage-Inzidenzen in fünf von sechs saarländischen Landkreisen angestiegen. Lediglich in Merzig-Wadern ist die Inzidenz (aktuell 46,5) gleich geblieben. Im Regionalverband Saarbrücken lag die Inzidenz am Samstag (21. August 2021) bei 78,8 und ist damit saarlandweit am höchsten. Weitere Details zu den aktuellen Corona-Zahlen im Saarland findet ihr unter: Die RKI-Zahlen für das Saarland vom Samstag.

Verunsicherung bezüglich der möglichen Corona-Beschränkungen

Die steigenden Corona-Zahlen sorgen bei vielen Menschen im Saarland derzeit für Verunsicherung hinsichtlich der drohenden Corona-Beschränkungen. Aktuell gehen in unserer Redaktion zahlreiche E-Mails und Nachrichten von Leser:innen ein, die sich alle die gleichen Fragen stellen: „Was passiert, wenn die Inzidenz wieder über 100 steigt?“ und „Drohen jetzt wieder schärfere Corona-Regeln im Saarland?“. Wir möchten versuchen, das an dieser Stelle zu beantworten, soweit uns das (antizipatorisch) möglich ist.

Bundes-Notbremse ist Ende Juni ausgelaufen

Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass die sogenannte Bundes-Notbremse am 30. Juni 2021 ausgelaufen ist. Das hat zur Folge, dass bei einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz über 100 nicht mehr automatisch die noch im Frühjahr geltenden bundesrechtlichen Corona-Verschärfungen gelten. Steigt die Inzidenz in einem saarländischen Landkreis über 100, so bleibt es also beim landesrechtlichen Saarland-Modell.

Inzidenz nicht mehr alleinentscheidend

Doch was passiert nach dem Saarland-Modell, wenn die Inzidenz wieder über 100 steigt? Die einfache Antwort: Zunächst einmal nichts. Die saarländische Landesregierung hat mehrfach betont, dass die Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr der alleinige Bewertungsfaktor für die Einschätzung der pandemischen Lage sei. Vielmehr müsse man weitere Aspekte wie beispielsweise die Lage in den Krankenhäusern, die Impfquote oder den Verbreitungsgrad von Virusvarianten berücksichtigen.

Saarland setzt auf Impfen und Testen

Weitere Corona-Einschränkungen sind also erst dann zu befürchten, wenn beispielsweise eine Überlastung des Gesundheitswesens droht. Um das zu verhindern, setzt man im Saarland auf Impfen und Testen. Das haben Ministerpräsident Tobias Hans, Gesundheitsministerin Monika Bachmann und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger mehrfach betont. Letztere hatte erst vor zwei Tagen klargemacht, dass man in diesem Jahr nicht die gleichen Beschränkungen wie im vergangenen Jahr erlassen wolle: „Rehlinger will Corona-Maßnahmen von 2020 nicht wiederholen“. Demnach sind durch das bloße Ansteigen der Corona-Fallzahlen nicht automatisch schärfere Corona-Regelungen zu erwarten.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche
– eigene Berichte