Versorgungslücke bei Corona-Impfung im Saarland?

Am heutigen Sonntag (27. Dezember 2020) startet das Saarland mit seinen Corona-Impfungen. Ein mobiles Team nimmt Impfungen in vier Pflegeeinrichtungen vor. Ab morgen (28. Dezember 2020) soll es dann auch in den saarländischen Impfzentren losgehen. Doch was ist mit den älteren Menschen, die zwar zu Hause leben, aber nicht mehr mobil sind? SOL.DE-Leser:innen berichten von Problemen.
Ältere Menschen in Pflegeheimen werden im Saarland durch mobile Teams geimpft. Doch was ist mit den Menschen die trotz hohen Alters noch zu Hause leben? Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa Pool | Kay Nietfeld
Ältere Menschen in Pflegeheimen werden im Saarland durch mobile Teams geimpft. Doch was ist mit den Menschen die trotz hohen Alters noch zu Hause leben? Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa Pool | Kay Nietfeld
Ältere Menschen in Pflegeheimen werden im Saarland durch mobile Teams geimpft. Doch was ist mit den Menschen die trotz hohen Alters noch zu Hause leben? Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa Pool | Kay Nietfeld
Ältere Menschen in Pflegeheimen werden im Saarland durch mobile Teams geimpft. Doch was ist mit den Menschen die trotz hohen Alters noch zu Hause leben? Symbolfoto: picture alliance/dpa/dpa Pool | Kay Nietfeld

Im Saarland werden heute die ersten Corona-Impfungen vorgenommen. Ein mobiles Team ist in mehreren Pflegeeinrichtungen unterwegs. Morgen ist dann der Startschuss in den saarländischen Impfzentren. SOL.DE-Leser:innen sehen allerdings eine Versorgungslücke im saarländischen Impfsystem.

Versorgungslücke im saarländischen Impfsystem?

Konkret geht es um ältere Menschen, die zwar nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, aber dennoch nicht mehr mobil oder gut zu Fuß sind. So schildert ein 81-jähriger Leser, dass er in Heusweiler-Holz wohnt und kein Auto besitzt. „Meine Frage: Wie komme ich nach Saarbrücken/Saarmesse zum Impfen?“, schreibt der Mann besorgt.

Insgesamt sieben weitere Mails erreichten uns von Personen, die allesamt angaben, dass ihre Eltern aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr gut zu Fuß seien und dass sie nicht wissen, ob sie ihnen eine Impfung in den Impfzentren trotz der Barrierefreiheit der Örtlichkeiten zumuten können. Immer wieder tauchte dabei die besorgte Frage auf, ob es nicht auch möglich sei, dass Personen in solchen Fällen zu Hause geimpft werden können.

Corona-Impfung bei Härtefällen zu Hause möglich?

Ob solche Hausbesuche in Härtefällen möglich sind oder ob insofern eine Versorgungslücke bei der Corona-Impfung im Saarland besteht, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt. Eine entsprechende SOL.DE-Anfrage beim saarländischen Gesundheitsamt von Freitagabend blieb auch am heutigen Sonntagmittag (vermutlich aufgrund der Feiertage) noch unbeantwortet.

Noch keine eindeutige Regelung ersichtlich

Die Informationsmaterialien auf der Saarland-Seite geben aus unserer Sicht jedenfalls keine eindeutigen Antworten auf diese Frage. Im Saarland gibt es zwar mobile Teams. So wie wir die Informationen deuten, besuchen diese allerdings nur Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen.

So heißt es auf der Saarland-Website: „Um das Impfangebot den Bewohnern von Alters- und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stellen zu können, haben wir „mobile Teams“ im Einsatz, welche die Einrichtungen aufsuchen werden, um die Bewohner vor Ort zu impfen. Das genaue Verfahren, wie in den jeweiligen Einrichtungen geimpft wird, befindet sich derzeit in Abstimmung.“ Weitere Fälle werden bei der Regelung bislang noch nicht berücksichtigt.

Impfprozess noch am Anfang: Lösung könnte zeitnah kommen

Für ältere Menschen, die zwar nicht in einer Pflegeeinrichtung leben, aber für die eine Fahrt in eines der Impfzentren dennoch eine ähnlich große Hürde darstellt, scheint es also bislang noch keine Lösung zu geben.

Es gilt allerdings zu bedenken, dass der komplette Impfprozess innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt werden musste und es für die Organisator:innen dadurch schwierig war, sämtliche Fälle antizipatorisch zu regeln. Für die Betroffenen könnte es also bald eine eindeutigere Lösung geben.

Verwendete Quellen:
– eigene Recherche