„Wie viele Menschen müssen denn noch sterben?“: RKI-Chef fordert massive Kontaktreduzierung – sofort
RKI-Präsident Lothar Wieler hat die Politik eindringlich aufgefordert, gegen die immer drastischer um sich greifende Corona-Welle Maßnahmen zur sofortigen Kontaktreduzierung zu beschließen. „Wir brauchen eine massive Reduktion der Kontakte – jetzt sofort“, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) am heutigen Freitag (26. November 2021) in Berlin.
Wieler: Winter hängt von unserem Verhalten ab
„Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen“, sagte Wieler. „Der kommende Winter hängt von unserem Verhalten ab und von der Entscheidung der Verantwortungsträger, kontaktreduzierende Maßnahmen zu erlassen.“
„Stehen an einer Kreuzung“
Wieler sagte: „Wir stehen an einer Kreuzung, wir haben eine Wahl. Wir können den Weg wählen, der ins Chaos führt und zu einem schlechten Ende.“ Der Tanker fahre dann gegen die Kaimauer. „Oder den, der das Gesundheitssystem entlastet und vielleicht ein friedliches Weihnachtsfest ermöglicht und auch noch viel mehr Menschen am Weihnachtstisch sitzen lässt.“
Wieler bittet um Schweigemoment
Angesichts von mehr als 100.000 Toten insgesamt und derzeit täglich mehr als 70.000 Neuinfektionen fragte Wieler: „Was muss denn noch geschehen, damit wir davon überzeugt sind, dass wir alle verfügbaren Maßnahmen einleiten müssen, um diese vierte Welle zu brechen?“ Er bat um einen Schweigemoment für die Corona-Toten und fragte: „Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, damit wir unsere Krankenhäuser und das Pflegepersonal entlasten?“
Massive Bremsung nötig
Derzeit würden die noch freien Intensivbetten in den Kliniken dadurch erkauft, dass planbare Operationen verschoben oder ausgesetzt werden. „Wenn die Infektionen nicht endlich massiv gebremst werden, dann wird natürlich die Versorgung in ganz Deutschland eingeschränkt sein.“
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Focus