Aldi, Lidl und Co. verteuern Eigenmarken deutlich – Preissprünge in Supermärkten

Schon länger ist der Lebensmittel-Einkauf eine kostspielige Angelegenheit. Daher greifen Verbraucher:innen gerne auf Eigenmarkenprodukte von Aldi, Lidl und Co. zurück. Die Discounterwaren sollen eine günstigere Alternative zu Markenprodukten sein. Doch der Schein trügt, wie aus einer Analyse von "Foodwatch" hervorgeht.
Auch Supermarkt-Eigenmarken sind im Jahr 2022 teurer geworden. Symbolfoto: dpa/Sven Hoppe
Auch Supermarkt-Eigenmarken sind im Jahr 2022 teurer geworden. Symbolfoto: dpa/Sven Hoppe

In den Supermärkten ist die steigende Inflation kräftig zu spüren. Daher greifen zahlreiche Menschen beim Einkauf auf Supermarkt-Eigenmarken wie etwa „Gut & Günstig“ von Edeka oder „Ja!“ von Rewe zurück, da diese meist billiger scheinen.

Supermarkt-Eigenmarken wohl doch nicht so günstig

Offenbar trügt der Schein. Der Verein „Foodwatch“ veröffentlichte auf seiner Webseite erst kürzlich eine Analyse, die zeigt: Auch Supermarkt-Eigenmarken sind im Jahr 2022 teurer geworden – im Durchschnitt 30 Prozent. An den Preisschrauben der Markenprodukte sei zwar im vergangenen Jahr ebenso gedreht worden, allerdings „nur“ um etwa 15 Prozent. „Das ist insbesondere für Menschen mit wenig Geld ein Problem. Denn wer auf die günstigen Lebensmittel angewiesen ist, hat es nun noch schwerer, seine grundlegenden Bedürfnisse zu decken“, macht der Verein klar. Vornehmlich für Menschen mit kleinem Geldbeutel mache es einen großen Unterschied, ob beispielsweise das Päckchen Reis 99 Cent oder 1,49 Euro kostet.

Einkaufswagen kostet jetzt 15 Euro mehr als 2022

„Foodwatch“ hat einen beispielhaften Warenkorb mit Aldi-Eigenmarken zusammengestellt, um die Preissteigerungen zu prüfen. Gefüllt war dieser mit Grundnahrungsmitteln, darunter Nudeln, Reis, Öl, Tomatenmark, Milch und Käse. Der Einkaufskorb kostete im Februar 2023 mit 60 Euro knapp 15 Euro mehr als im Januar des Vorjahres. Das ist eine Preissteigerung von 32,6 Prozent.

Appell: Regierung muss helfen

Der Verein sieht es nach eigenen Angaben jetzt in der Pflicht der Regierung, von Armut betroffene Menschen stärker zu unterstützen. Etwa durch eine Erhöhung des Bürgergeldregelsatzes. „Hier geht es nicht um eine ‚Geiz ist geil‘-Mentalität, sondern um die Möglichkeit, sich mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen“, so Laura Knauf von „Foodwatch“.

Verwendete Quellen:
– Bericht von „news-trier.de“ auf Grundlage einer Mitteilung von „Foodwatch“ vom 16.03.2023