Explodierende Benzinpreise in 2024? Das erwartet der ADAC

Die Bundesregierung hat zum Jahreswechsel die CO2-Abgabe deutlich erhöht. Viele befürchten, dass dieser Schritt im Jahr 2024 zu horrenden Spritpreisen führen wird. Doch ist das wirklich so? Das ist die aktuelle Einschätzung des ADAC zu dem Thema:
Im Krisenjahr 2022 waren die Spritpreise deutlich teurer als nach der aktuellen Erhöhung der CO2-Abgabe. Symbolfoto: Lennart Preiss/dpa-Bildfunk
Im Krisenjahr 2022 waren die Spritpreise deutlich teurer als nach der aktuellen Erhöhung der CO2-Abgabe. Symbolfoto: Lennart Preiss/dpa-Bildfunk

Führt die Erhöhung der CO2-Abgabe zu einer Preisexplosion beim Tanken?

Zum Jahreswechsel hat die Bundesregierung die CO2-Abgabe deutlich erhöht. Je Tonne CO2-Ausstoß werden seit 1. Januar 2024 jetzt 45 statt wie zuvor 30 Euro fällig. Durch die Erhöhung der Umweltsteuer wird das Tanken und Heizen teurer. Da das einst von der Bundesregierung versprochene Klimageld für Verbraucher:innen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in Sicht ist, befürchten viele Menschen, dass die Spritpreise extrem in die Höhe schießen, ohne dass es dafür einen Ausgleich für die Bürger:innen gibt. Doch ist die Sorge um eine „Benzinpreisexplosion“ gerechtfertigt? Das ist die aktuelle Einschätzung des ADAC hierzu:

ADAC sieht keine automatischen Preiserhöhungen an den Zapfsäulen

Eine Erhöhung der CO2-Abgabe von 30 auf 45 Euro je Tonne wäre laut ADAC beim Benzin umgerechnet ein Preissprung von etwa 4,3 Cent pro Liter. Beim Diesel-Kraftstoff wäre es eine Erhöhung von 4,7 Cent je Liter. Allerdings bedeute das nicht, dass sich das Benzin und der Diesel an der Zapfsäule nun automatisch um diesen Betrag verteuern würden, so der ADAC. Denn bei der Bildung des Gesamtpreises spielt neben Steuern und Abgaben vor allem auch das Rohöl eine entscheidende Rolle. Aktuell sind die Rohölnotierungen rückläufig.

ADAC-Vermutung: CO2-Abgabe bereits frühzeitig eingepreist

Eine Verteuerung der Spritpreise an den deutschen Tankstellen gegenüber dem Vorjahr sei zum jetzigen Zeitpunkt daher noch nicht zu erkennen. Erste Preiserhebungen bestätigen, dass ich an den meisten Zapfsäulen nicht viel geändert hat. So konnte der ADAC keine Preiserhöhungen in den ersten Januartagen beobachten. Beim Automobilclub vermutet man allerdings, dass die Verteuerung an vielen Tankstellen schon in den letzten Tagen des alten Jahres eingepreist wurden, um deutliche Preissprünge zum Jahreswechsel zu vermeiden. Und um möglicherweise auch vorher die „Gunst der Stunde“ finanziell zu nutzen.

Auch wenn die Co2-Abgabe aktuell zu keiner „Preisexplosion“ bei den Spritpreisen führt, muss man sich als Autofahrer:in mit dem jetzigen Preisniveau anfreunden. Langfristig geht der ADAC davon aus, dass die Spritpreise angesichts von Kriegen und Krisen sowie künftiger CO2-Preisanhebungen nicht mehr merklich sinken werden.

Verwendete Quellen:
– Informationen des ADAC