Gesundheitsminister Spahn positiv auf Coronavirus getestet

In der Corona-Krise ist er einer der zentralen Akteure in Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn. Nun wurde er selbst positiv auf das Virus getestet. Was bedeutet das für die anderen Mitglieder des Kabinetts? Schließlich saß man am Vormittag noch zusammen.

Spahn positiv auf Coronavirus getestet

Als erstes Mitglied des Bundeskabinetts hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem Coronavirus angesteckt. Spahn, der eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Pandemie spielt, sei am Mittwoch positiv auf das Virus getestet worden, teilte sein Ministerium in Berlin mit. Er habe sich umgehend zu Hause isoliert.

Spahn selbst sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich befinde mich in häuslicher Isolation und habe bisher nur Erkältungssymptome entwickelt.“ Sein Sprecher Hanno Kautz sagte dem Blatt zur zeitlichen Abfolge: „Am Nachmittag hat er Erkältungssymptome bekommen und sich direkt testen lassen.“ Vom Ministerium hieß es weiter: „Alle Kontaktpersonen werden aktuell informiert.“ Kanzlerin Angela Merkel wünschte Spahn eine schnelle Genesung, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur („dpa“) sagte.

Am Vormittag an Kabinettssitzung teilgenommen

Spahn hatte am Vormittag an der Kabinettssitzung teilgenommen. Fotos zeigen ihn dabei mit einem Mund-Nasen-Schutz. Ein Regierungssprecher teilte auf Anfrage mit, das Kabinett müsse trotzdem nicht in Quarantäne. Es tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch im Falle der Teilnahme einer Person, die später coronapositiv getestet werde, eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde.

Spahn: „Lockdown sehe ich nicht“

Spahn hatte zuvor die Auffassung vertreten, dass es in der jetzigen Corona-Situation nicht zu einem erneuten großflächigen Stillstand in Deutschland wie im Frühjahr kommen werde. „Einen zweiten Lockdown, so wie er immer gemeint wird, den sehe ich nicht„, sagte er am Mittwoch auf die Frage eines Nutzers der Social-Media-App Jodel. Dort hatten sich schon andere Spitzenpolitiker Fragen von Nutzern gestellt.

Dagegen warnte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Landtag in München, man sei einem zweiten Lockdown näher als viele glaubten, zumindest einem Teil-Lockdown. „Der Lockdown ist nicht gewollt – aber er kann die Ultima Ratio sein“, sagte der CSU-Chef in einer Regierungserklärung.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur