Gurkenpreise in Deutschland explodieren – andere Länder schränken Verkauf ein

In deutschen Supermärkten zahlt man je Gurke mittlerweile um die 1,70 Euro - teilweise sogar mehr. Wie kommt es zum Preisanstieg? Das sind die Gründe:
Gurken sind ungewöhnlich teuer geworden. Foto: Twitter/ Erbsenkönigin
Gurken sind ungewöhnlich teuer geworden. Foto: Twitter/ Erbsenkönigin

Rekordpreis für Gurken

In Deutschland zahlen Verbraucher:innen für Gurken derzeit ungewöhnlich viel. Bereits überschritten ist der Rekordpreis von Anfang Februar mit 1,35 Euro. Mittlerweile kostet eine Gurke zwischen 1,79 Euro und 1,99 Euro (Aldi), berichtet unser Schwesterportal „news-trier.de“ (kurz: „newstr“). Das Netz zeigt sich jedenfalls empört über die aktuellen Preise. In einem Tweet heißt es: „Bei uns gibt es keine Gurke mehr in die Brotdose“. Darauf schreibt ein anderer User: „Waren die zuvor in Blattgold getränkt und sind bereits davon befreit?“

Das sind die Gründe

Neben der Inflation seien noch weitere Faktoren entscheidend, so „newstr“. Gurken zählen aktuell nicht als saisonales Gemüse, erklärte ein Branchen-Insider gegenüber der „tz“. Sie müssten derzeit im Ausland, häufig etwa in Spanien, angebaut werden. Das erhöhe die Preise grundsätzlich schon um diese Jahreszeit. Erst ab Juni starte die Erntezeit.

In Spanien belasten Niederschläge, Stürme und ein Temperatureinbruch die Ernte. Darüber berichtete „t-online“ vor wenigen Tagen. „Das sind alles Sachen, die mag die Gurke nicht wirklich gerne“, so Michael Koch von der „Agrarmarkt Informations-Gesellschaft“. „Sie wächst dann entsprechend langsamer.“ Sobald die Gurken in den Niederlanden und in Belgien geerntet werden können, dürfte sich das Angebot auch wieder vergrößern – und der Preis sinken, heißt es.

England schränkt Verkauf ein

In England stehen die Supermärkte vor anderen Problemen, berichtet derweil die „FAZ“. Die Gemüseregale sind in vielen englischen Supermärkten leer – vor allem Tomaten, Gurken und Paprika seien knapp. Unter anderem der Discounter Aldi hat angefangen, den Verkauf auf zwei oder drei Stück Gemüse je Einkauf zu begrenzen, meldet die Zeitung weiter.

Grund für die Engpässe seien schlechte Ernten wegen einer Kälteperiode in Marokko und in Spanien. Marokko habe den Export bereits zum Teil eingeschränkt.

Dazu kommt, dass in Europa viele beheizte Gewächshäuser wegen der hohen Energiekosten ihre Produktion drosseln, wie die Präsidentin des englischen Bauernverbands „National Farmers‘ Union“, Minette Batters, erklärte. Der Anbau in den Gewächshäusern sei derzeit auf dem niedrigsten Stand seit vierzig Jahren.

Verwendete Quellen:
– news-trier.de