Himmelspektakel im Oktober: Mondfinsternis und Sternschnuppen stehen an

Der Oktober-Nachthimmel bietet viel: Eine partielle Mondfinsternis, einen Sternschnuppen-Strom und das fernste Objekt, das überhaupt am Nachthimmel erspäht werden kann. Selbst eine Sonnenfinsternis steht an - doch um sie zu sehen, muss man reisen.
Der Oktober bietet eine partielle Mondfinsternis, die in ihrer vollen Länge von Mitteleuropa aus zu beobachten ist. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa
Der Oktober bietet eine partielle Mondfinsternis, die in ihrer vollen Länge von Mitteleuropa aus zu beobachten ist. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

„Kosmisches Schattenspiel“ Ende Oktober

Der Monat Oktober bietet eine partielle Mondfinsternis, die in ihrer vollen Länge von Mitteleuropa aus zu beobachten ist. Allerdings werden nur sechs Prozent der Mondoberfläche vom Erdschatten verfinstert. Denn der Vollmond dringt lediglich zu knapp 13 Prozent seines scheinbaren Durchmessers in den Kernschatten der Erde ein. Das „kosmische Schattenspiel“ beginnt am Samstag, 28. Oktober, um 21.35 Uhr Sommerzeit und endet bereits um 22.53 Uhr mit dem Austritt des Mondes aus dem Kernschatten.

Kurz vor und nach der Kernschattenphase zeigt die Südkalotte des Mondes einen leichten Grauschleier, der vom Halbschatten der Erde bewirkt wird. Das Schauspiel findet vor dem Hintergrund des Sternbildes Widder statt. Die exakte Vollmondposition tritt um 22.24 Uhr am 28. Oktober ein.

Sonnenfinsternis Mitte des Monats, aber in Deutschland nicht zu sehen

In Erdferne befindet sich der Mond am 10. Oktober, wobei ihn 405.425 Kilometer von uns trennen. Neumond wird am 14. des Monats um 19.55 Uhr erreicht. Da der Mond kurz darauf die scheinbare Sonnenbahn, Ekliptik genannt, von Nord nach Süd kreuzt, ereignet sich eine ringförmige Sonnenfinsternis. Die Zone der ringförmigen Verfinsterung zieht sich vom westlichen Nordamerika über Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika und endet im äquatorialen Atlantik. Über Panama wird die maximale Dauer der ringförmigen Phase von fünf Minuten und 17 Sekunden erreicht. In ganz Europa bleibt diese Sonnenfinsternis auch in ihren partiellen Phasen nicht beobachtbar.

Wünsche für Sternschnuppen bereithalten

Vom 6. bis 10. Oktober tauchen die Sternschnuppen der Draconiden auf. Sie scheinen dem Sternbild Drache zu entströmen. Ihren Ursprung führen sie auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück, weshalb dieser Meteorstrom auch Giacobiniden heißt. Das Maximum wird in diesem Jahr am 9. Oktober erwartet.

Diese Sternbilder sind deutlich zu sehen

Fast im Zenit sieht man das Himmels-W, die Königin Kassiopeia. Der Große Wagen hingegen rollt tief den Nordhorizont entlang, wobei er leicht übersehen werden kann.

Hoch im Süden nimmt das große Sternenviereck des Pegasus seinen Platz ein. Der Pegasus ist das Leitsternbild des Herbstes. Deshalb nennt man das Pegasusquadrat auch Herbstviereck. Der klassischen Sage nach entsprang das geflügelte Ross Pegasus dem Leib der schrecklichen Medusa, nachdem ihr Perseus den schlangenbesetzten Kopf mit einem einzigen Schwerthieb abgeschlagen hatte.

Auch der Held Perseus ist als Sternbild am Herbsthimmel vertreten. An das Herbstviereck schließt sich die Sternenkette der Andromeda an. Im Sternbild der Andromeda erkennt man unter guten Sichtbedingungen ein schwach leuchtendes, längliches Lichtfleckchen. Es handelt sich um unsere Nachbarmilchstraße, die berühmte Andromeda-Galaxie. Mit einer Entfernung von rund 2,5 Millionen Lichtjahren ist sie das fernste Objekt, das man noch mit bloßen Augen sehen kann.

Halbhoch am Osthimmel ist der Widder zu sehen, ein kleines Sternbild, dessen drei hellste Sterne ein stumpfwinkliges Dreieck bilden. Der Widder ist leicht zu erkennen, obwohl seine Sterne nicht besonders hell sind. Im Widder strahlt zurzeit der Riesenplanet Jupiter.

Nicht vergessen: Es wird an der Uhr gedreht

Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn durch das Sternbild Jungfrau. Am letzten Oktobertag verlässt sie das Sternbild Jungfrau und wechselt ins Sternbild Waage. Die Tageslänge schrumpft im Oktober um fast zwei Stunden, die Mittagshöhen nehmen um elf Grad ab.

Am Sonntag (29. Oktober 2023) endet die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Um drei Uhr morgens werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur