Naturwunderwahl 2023: Teufelstisch in RLP landet auf dem Podest

Vor wenigen Tagen ging die Abstimmung zu "Deutschlands Naturwunder 2023" zu Ende. Das ist der Gewinner:
Der Teufelstisch landete auf Platz drei. Foto: Reise-Line, Teufelstisch Winter, CC BY-SA 3.0
Der Teufelstisch landete auf Platz drei. Foto: Reise-Line, Teufelstisch Winter, CC BY-SA 3.0

Umweltbewusstsein und Naturschutz soll gestärkt werden

Zur Stärkung des Umweltbewusstseins sowie dem Schutz der Natur entstand die Initiative Naturwahl in Zusammenarbeit zwischen der Heins Sielmann Stiftung und des Deutschen Wetterverbandes. Deutschlandweit wurden die Menschen aufgerufen, ihre Lieblings-Naturwunder aus Deutschland zu wählen. Bis zum 12. November hatten die Menschen die Möglichkeit, aus den neun Kandidaten ihren Favoriten zu wählen. Zur Wahl standen Bäume, Felsen und vieles mehr.

Außergewöhnliche Naturphänomene hier in Deutschland

Die „Naturwunder“ sind dabei oft das Ergebnis von geologischen, atmosphärischen, biologischen oder ökologischen Prozessen – beziehen sich auf außergewöhnliche und beeindruckende Naturphänomene oder eine natürliche Erscheinung, die aufgrund ihrer Schönheit, Einzigartigkeit oder ihrer Seltenheit Bewunderung und Staunen hervorruft. Die Landschaften, die zur Wahl standen, sind meist auch Rückzugsorte für selten gewordene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten.

Der Sieger ist …

Der erste Platz der diesjährigen Wahl geht an einen der kältesten Orte in Hessen. Mit 20,2 Prozent hat sich das „Ewige Eis“ im hessischen Westerwald bei der diesjährigen Wahl zum „Naturwunder des Jahres“ geradezu eiskalt gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Den dritten Platz belegt der Teufelstisch bei Hinterweidenthal in Rheinland-Pfalz mit 15,8 Prozent.

Tiefe Temperaturen auch im Sommer

Das „Ewige Eis“ ist ein seltenes physikalisches Phänomen: Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung massiv ab und führt dazu, dass sich in tieferen Schichten im lockeren Basaltgestein festes Eis bildet. Im Sommer strömt kalte Luft am Fuße der Geröllhalde aus dem Berg heraus. Im Winter kehrt sich der Prozess um und an höher gelegenen Stellen steigt warme Luft aus dem Berg heraus. Der Eiskern im Inneren des Bergs bleibt ganzjährig bestehen.

Das waren die Kandidaten aus RLP

Rheinland-Pfalz schickte zwei Naturwunder ins Rennen. Theo Arend aus dem Vorstand des Deutschen Wanderverbands (DWV) betont: „Die Naturwunderwahl zeigt, wie vielfältig die Landschaft vor unserer Haustür ist. Alle zur Wahl stehenden Naturwunder sind durch Wanderwege zu erleben.“

Die Flatterulme im Hunsrück

Knapp 100 Kilometer entfernt von Trier steht ein knapp 25 Meter hoher Baum. Die Flatterulme in Beltheim im Hunsrück besticht in 1,30 Meter Höhe durch einen üppigen Umfang von beachtlichen 5,10 Meter. Obwohl rundherum allgemeines Ulmensterben herrscht und viele ihrer Artgenossen von einem Pilz und dem Ulmenspintkäfer bedroht sind, erfreut sich dieser gewaltige Baum voller Vitalität. Der Baum ist nicht nur eingetragenes Naturdenkmal, sondern auch ein Zeichen der Stärke und Widerstandsfähigkeit der Natur, die sich trotz widriger Umstände behaupten kann.

Ein tischähnlicher Felsen bei Hinterweidenthal

Neben der Flatterulme trat für Rheinland-Pfalz zudem der Teufelstisch bei Hinterweidenthal an. Der knapp 14 Meter hohe Felsen, der an einen Tisch erinnert, steht im deutschen Teil des artenreichen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen. Das Naturphänomen zählt zu den landschaftlichen Wahrzeichen der Pfalz und thront auf einem 312 Meter hohen Bergrücken. Er entstand mit Bildung der ersten Sandsteinschichten vor circa 250 Millionen Jahren.

Verwendete Quellen:
– Heinz Sielmann Stiftung, 13.11.2023
– Eigener Bericht
– Foto: Reise-Line, Teufelstisch Winter, CC BY-SA 3.0