Nie dagewesene Kostenexplosion: Große Sorge um Süßwarenhersteller

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zeichnet ein bitteres Bild: Bei den Süßwarenherstellern, insbesondere im mittelständisch geprägten Bereich, sei die aktuelle Lage "äußerst angespannt". Unterschiedliche Faktoren würden Betriebe immer häufiger "in existenzbedrohendem Maße" belasten. Was daher gefordert wird:
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie machte in einer Mitteilung auf eine heikle Lage der Branche aufmerksam. Foto: picture alliance/dpa | Carmen Jaspersen
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie machte in einer Mitteilung auf eine heikle Lage der Branche aufmerksam. Foto: picture alliance/dpa | Carmen Jaspersen

Große Sorge um Süßwarenhersteller – „noch nie dagewesenen Belastungen“

„Die aktuelle Lage der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie ist äußerst angespannt“, warnt aktuell der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Der Interessenvertretung zufolge gebe es momentan „noch nie dagewesene Belastungen“.

Bereits vor der Corona-Pandemie hätten sich für die Unternehmen unter anderem Transport, Verpackungen, Agrarrohstoffe undd Energie massiv verteuert. Drastisch verschärft hat die Situation dann der russische Angriffskrieg in der Ukraine, so der BDSI. „Diese […] Belastungen treffen die Betriebe in der Breite und immer häufiger in existenzbedrohendem Maße“.

Ein großes Problem seien die steigenden Preise für wichtige Rohstoffe, die für Süßwarenherstellungen verwendet werden. Ein bekanntes Beispiel: Sonnenblumenöl. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (April 2021) stieg der Preis laut Verein im April 2022 um mehr als 150 Prozent. Beim Palmöl sei eine vergleichsweise Verteuerung von rund 73 Prozent zu sehen. Ähnliche Zahlen nannte der BDSI in Bezug auf Butter und Weizen. Dann seien da noch Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung.

„83 % der Unternehmen melden Engpässe bei Verpackungsmaterialien, 72 % der Unternehmen verzeichnen ernsthafte Versorgungsprobleme mit agrarischen Rohstoffen wie Weizen, Pflanzenölen, Glukose, Eiern und Milchpulver“, hieß es seitens der Interessenvertretung. Das gehe aus einer Frühjahresumfrage unter den BDSI-Mitgliedern hervor.

Das fordert der Bundesverband

„Die Bundesregierung muss der konsequenten Stärkung der heimischen Wirtschaft oberste Priorität einräumen, denn nur dann können Arbeitsplätze und Investitionen am Standort Deutschland langfristig gesichert werden“, so Bastian Fassin, Vorsitzender des (BDSI). „Immer neue regulatorische Auflagen“ könnten seiner Aussage nach in der derzeitigen Situation „gerade die kleineren und mittleren Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie nicht mehr zusätzlich stemmen.“

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie, 18.05.2022