Peek & Cloppenburg sucht Rettung in Schutzschirmverfahren – Einzelhändler in Turbulenzen

Noch ein großer deutscher Einzelhändler gerät in Turbulenzen. Nach Galeria muss auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen.
Nach Galeria muss auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene
Nach Galeria muss auch Peek & Cloppenburg Düsseldorf Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Kalaene

Peek & Cloppenburg sucht Rettung in Schutzschirmverfahren

Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) sucht angesichts der schwierigen Marktsituation Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Die Geschäftsführung habe den Antrag am Freitag (3. März 2023) gestellt, um den bereits angestoßenen Restrukturierungsprozess zu beschleunigen, teilte das Unternehmen mit. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop blieben ohne Einschränkung geöffnet. Im Saarland hält P&C mehrere Standorte, darunter in Saarbrücken und Homburg. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.

P&C will das Schutzschirmverfahren nutzen, um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler betonte.

Gerichtliches Restrukturierungsverfahren

Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen kann – allerdings unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalters.

Millionenverlust in Pandemie-Jahren

In den Jahren 2020 und 2021 habe die Covid-19-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg Düsseldorf geführt, berichtete das Unternehmen. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagte Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer des Unternehmens.

Darüber hinaus sei das Konsumverhalten der Kund:innen aufgrund des seit Februar 2022 laufenden russischen Angriffskriegs in der Ukraine weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession hätten die wirtschaftliche Situation des Händlers zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt.

Schutzschirmverfahren auch für „Retail Buying“

Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft auch die ANSON’S Modehäuser in Deutschland.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur