Tödliche Filmwaffe enthielt Patrone: Unfall am Filmset mit Alec Baldwin

Die Polizei in Santa Fe hat drei Tage nach dem tödlichen Unfall am Filmset des Westerns "Rust" Ermittlungsdetails veröffentlicht. Demnach enthielt die Waffe, mit der Schauspieler Alec Baldwin die Kamerafrau erschoss - ohne dessen Wissen - scharfe Munition.
Foto: dpa/Santa Fe New Mexican/AP | Jim Weber
Foto: dpa/Santa Fe New Mexican/AP | Jim Weber

Die Filmwaffe, die zum Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins führte, enthielt unwissentlich eine scharfe Patrone. Das berichtet die Polizei in Santa Fe. Sie wurde dem Schützen Alec Baldwin von einem Regieassistenten überreicht. Dieser hatte bei der Übergabe versichert, dass es sich um eine „cold gun“ ohne scharfe Munition handele. Auch der Assistent habe nicht gewusst, dass eine Patrone in der Pistole steckt.

Mitarbeiter:innen sollen über mangelnde Sicherheit geklagt haben

Nach Aussagen des verletzten Regisseurs Joel Souza, sei am Donnerstagmorgen (21. Oktober 2021) eine neue Kameracrew engagiert worden. Dies sei nötig gewesen, da ein vorheriges Team zuvor die Produktion verlassen hatte. Wie die „Los Angeles Times“ berichtete, hatten sich Mitarbeiter:innen am Set über mangelnde Sicherheitsvorkehrungen beschwert. Aus Protest sollen sie darauf die Produktion verlassen haben. Die Polizei will am Mittwoch über weitere Einzelheiten informieren.

Regieassistent habe bereits zuvor Standards verletzt

Der betreffende Regieassistent habe laut einer Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik bereits bei einem früheren Dreh die Sicherheitsstandards verletzt. Wie sie der NBC erklärte, hatte sie mit dem Assistenten im Jahr 2019 für die Reihe „Into the Dark“bei Hulu gearbeitet. Das dortige Produktionsteam gab jedoch an, dass es damals keine Beschwerden gegeben habe.

Auch Waffenmeisterin in der Kritik

Auch die 24-jährige Waffenmeisterin steht in der Kritik. Diese war für die die Handhabung der Waffen am Set verantwortlich – also auch die Unfallpistole. „Rust“ war für sie erst der zweite Film in dieser Funktion. Die Produktionsfirma „Rust Movie Productions“ wies die Vorwürfe jedoch zurück. Wie die „New York Times“ zitiert, seien keine offiziellen Beschwerden über die Sicherheit von Waffen oder Requisiten am Set bekannt gewesen.

Die Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, bei dem Baldwin auch als Produzent beteiligt war, hatten Anfang Oktober auf der Bonanza Creek Ranch begonnen. Sie wurden nach dem Unfall auf Eis gelegt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur