Vor allem Kinder betroffen: Mehr als 260 Salmonellen-Fälle durch Ferrero-Produkte

Europäische Behörden haben mehr als 260 Salmonellen-Fälle im Zusammenhang mit den Produkten von Ferrero registriert. Vor allem Kinder waren betroffen.
Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Salmonellen-Ausbruch beim Süßwarenriesen Ferrero gegen das Unternehmen. Fotos: (links) dpa/picture alliance/BELGA/Eric Lalmand | (rechts) dpa/picture alliance/Monika Skolimowska
Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt nach einem Salmonellen-Ausbruch beim Süßwarenriesen Ferrero gegen das Unternehmen. Fotos: (links) dpa/picture alliance/BELGA/Eric Lalmand | (rechts) dpa/picture alliance/Monika Skolimowska

Im Zusammenhang mit dem Salmonellen-Ausbruch rund um Schoko-Produkte von Ferrero haben EU-Behörden inzwischen 266 bestätigte Fälle registriert. Dazu kommen 58 Verdachtsfälle, wie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Mittwoch (18. Mai 2022) in Stockholm mitteilte.

Vor allem Kinder betroffen – viele mussten ins Krankenhaus

Betroffen sind mehr als ein Dutzend europäischer Länder, darunter auch Deutschland. In den meisten Fällen seien Kinder unter zehn Jahren erkrankt. Viele davon mussten ins Krankenhaus. Die Behörde will die Entwicklung weiter beobachten.

Salmonellen in belgischem Werk aufgetreten

Bei eigenen Kontrollen des Fabrikbetreibers in Arlon war das Bakterium Salmonella Typhimurium im Dezember 2021 in einem Buttermilch-Tank entdeckt worden. Das Unternehmen habe Hygienemaßnahmen umgesetzt, Probenahme und Tests der Produkte und des Verarbeitungsumfelds verstärkt. Nach negativen Salmonellen-Tests habe es die Schokoladenprodukte dann in ganz Europa und weltweit vertrieben. Die erste positive Salmonellen-Probe war am 21. Dezember in Großbritannien genommen worden, wo Mitte Februar dann eine Häufung von Infektionsfällen gemeldet worden sei.

Produkte zurückgerufen

Im April hatte der Kinder-Schokoladen-Hersteller Ferrero das Werk auf Behördenanweisung schließen müssen. Alle Kinder-Schokoladenprodukte, die in Arlon hergestellt und von dort ausgeliefert wurden, wurden zurückgerufen. Welche Produkte zurückgerufen wurden, steht hier: Salmonellen-Gefahr: Ferrero ruft noch mehr Kinder-Produkte zurück. Der Rückruf habe das Risiko weiterer Fälle verringert, hieß es in der ECDC-Mitteilung. Sie könnten aber wegen der langen Haltbarkeit und der möglichen Lagerung der Produkte zu Hause weiter auftreten. Außerdem bestehe die Möglichkeit, dass Fälle nicht registriert worden seien.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur