Ausstellung „Mon Trésor“ in Völklingen erzählt Geschichten über Schätze – auch persönliche

Die Macher einer Ausstellung in Völklingen sind auf Schatzsuche gegangen - und haben Menschen gefragt: Was ist dein persönlicher Schatz? Die Antworten sind unbezahlbar.

Ein Schatz muss nicht immer golden glitzern und Unsummen wert sein. Ein Schatz kann auch der eigene Hund sein, die letzten Briefe des Vaters oder ein Kinderspielzeug. Das zeigt eine ungewöhnliche Ausstellung mit dem Titel „Mon Trésor“ (Mein Schatz), die am 8. November im Weltkulturerbe Völklinger Hütte beginnt.

Ausstellung zeigt auch persönliche Schätze

Die Ausstellung hat sich schon seit Monaten auf die Spur von Schätzen gemacht und nicht nur historische Juwelen aus der europäischen Region rund um das Saarland, Luxemburg, Lothringen und Rheinland-Pfalz gesammelt. Nein, sie hat im Vorfeld auch Menschen eingebunden und dazu aufgerufen, persönliche Schätze zu teilen, Fotos davon hochzuladen und die Geschichten dazu aufzuschreiben.

„Die Ausstellung fragt: Was ist wirklich wichtig? Was bleibt und überdauert die Zeit?“, sagte Generaldirektor Ralf Beil. Fragen, die gerade in der Corona-Pandemie kaum besser passen könnten. „Wir merken ja zurzeit, wie sehr sich die Werte verschieben.“

Private Einblicke

Die gewährten Einblicke sind sehr privat: Da ist das Foto von Eugen Tigiser, der die Hochzeit seiner Tochter in Zeiten von Corona festgehalten hat. Dann ist da ein Koffer mit rund 400 Feldpostbriefen, den eine knapp 80-Jährige als ihren „Schatz“ zur Verfügung stellt. Und dann gibt es das Bild von zwei abgelaufenen, ledernen Kleinkinder-Schnürschuhen, mit denen drei Generationen einer Familie laufen lernten.

Auch historische Schätze

Die persönlichen Kostbarkeiten gehören genauso zu der Ausstellung wie der Goldring aus römischer Zeit mit blauem Edelstein oder der kostbare Halsreif der keltischen Fürstin von Reinheim. „Die Schätze sind alle gleich wichtig“, so Beil. Es gebe keinen Unterschied zwischen Versteinerungen, Schatzkarten, Funden aus einem Merowingergrab oder dem Foto von einem gestorbenen Hund, zu dem eine Frau einen „wunderbaren Text“ geschrieben habe.

Die Ausstellung zeigt bedeutende Exponate aus Archäologie, Technik und Kunst vom Saarkarbon vor 300 Millionen Jahren bis heute. Sie wirft bewusst den Blick über Grenzen und zeigt etwa Keramik aus dem französischen Sarreguemines in Frankreich, Schmuck aus dem Museum Lalique in den Nordvogesen und Rekonstruktionen der Luxemburger Fotoausstellung „The Family of Man“.

Größte Exponat sei Ausstellungsort

Das größte Exponat der Schau sei der Ausstellungsort selbst – also die Gebläsehalle mit ihren rund 6.000 Quadratmetern Fläche. „Sie ist nicht nur das Schatzgehäuse, sondern selbst ein ganz besonderer Schatz des Saarlandes“, sagte der Generaldirektor.

Öffnungszeiten:
– Ausstellung vom 8. November 2020 bis 27. Juni 2021
– geöffnet täglich 10.00 bis 19.00 Uhr
– im Winter (1. November 2020 bis 27. März 2021): 10.00 bis 18.00 Uhr

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur