Bistum Trier setzte verurteilte Priester zur Krankenhausseelsorge ein – auch aus dem Saarland

Priester, die wegen Sexualstraftaten verurteilt worden waren, sind im Bistum Trier zur Krankenhausseelsorge eingesetzt worden. In wenigen Fällen sei das Umfeld nicht informiert gewesen.
Verurteilte Priester wurden im Bistum Trier in der Krankenhausseelsorge eingesetzt. Symbolfoto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk
Verurteilte Priester wurden im Bistum Trier in der Krankenhausseelsorge eingesetzt. Symbolfoto: Nicolas Armer/dpa-Bildfunk

Bis vor einiger Zeit war es möglich, dass Priester, gegen die Vorwürfe oder gar Verurteilungen wegen Sexualstraftaten vorlagen, in der Krankenhausseelsorge eingesetzt werden. Im Bistum Trier durften in vier Fällen Priester auf diesen Posten arbeiten, die wegen Missbrauchs oder Besitzes von Kinderpornografie verurteilt waren. Das berichtete die „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“.

Zwei der verurteilten Priester kamen aus dem Saarland

In zwei der Fälle soll es sich dem Bericht zufolge um Priester aus dem Saarland handeln. Bei Durchsuchungen fanden die Ermittler:innen im Jahr 2007 mehr als 100 kinderpornografische Bilddateien. Sogar Kleinkinder seien darauf zu sehen. Die betreffenden Priester seien jedoch wenige Monate nach ihren Verurteilungen 2008 und 2009 in Kliniken eingesetzt worden. Einer habe diesen Posten 2012 verloren, als das Krankenhaus von seiner Vorgeschichte erfuhr. Der zweite allerdings sei zehn Jahre als Klinikseelsorger tätig gewesen. Danach wurde er in den Ruhestand versetzt.

Einsätze laut Bistum nur nach Gutachten und unter Auflagen

Laut einer Sprecherin des Bistums seien die Einsätze nur nach der Einholung eines forensischen Gutachtens mit einer Unbedenklichkeitserklärung oder Empfehlung geschehen. Unter Umständen habe es zudem Auflagen für den Einsatz gegeben. Das Umfeld habe man über diese informiert. Zudem sei die Einhaltung im Rahmen der Möglichkeiten kontrolliert worden. „In wenigen Fällen gab es keine oder späte Informationen an das Umfeld, diese Fehler haben wir eingeräumt“, so die Sprecherin.

Auch Kliniken mit Kinderstationen

Wie „Christ & Welt“ berichtet hatte, seien die Priester in einigen Fällen in Kliniken mit Kinderstationen eingesetzt worden. Zudem habe das Bistum die dortigen Verantwortlichen nicht immer über die Vergangenheit der Geistlichen informiert.

Einsatz verurteilter Priester nicht mehr möglich

Wie das Bistum erklärte, ist der Einsatz von Priestern mit derartiger Vorbelastung in Krankenhäusern nicht mehr möglich. Es seien daher auch keine Priester oder Diakone mehr unter Auflagen in diesen Bereichen tätig. „Ebenso sind keine Priester oder Diakone mit Auflagen wegen Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt im aktiven Dienst“, so die Sprecherin.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
Christ & Welt