Bombendrohungen in Saarbrücken und Neunkirchen: Verdächtiger ermittelt
Im Januar bereits kam es am Landgericht Saarbrücken und am Landgericht in Zweibrücken zu Bombendrohungen. Die Gebäude wurden evakuiert und durchsucht, jedoch konnte nichts gefunden werden. Vor wenigen Woche, gegen Ende März ereignete sich auch im Rathaus in Neunkirchen ein solcher Fall.
Verdächtiger ist kein unbeschriebenes Blatt
Am vergangenen Donnerstag durchsuchte die Polizei aus Berlin in Schleswig-Holstein die Wohnung einer unter Verdacht stehenden Person und stellte Beweismaterial sicher. Laut Medienberichten handelt es sich dabei um André M. Der Verdächtige ist wohl kein unbeschriebenes Blatt. Bereits vor zehn Jahren wurde er festgenommen, da er offenbar einen Bombenanschlag auf ein Apfelfest geplant hatte. Vor Gericht wurde er jedoch freigesprochen, da man Zweifel an der Ernsthaftigkeit seiner Aussagen hatte. Seither wurde M. mehrfach wegen Sachbeschädigung und Brandstiftung verhaftet.
Über 200 Droh-Schreiben in ganz Deutschland
Nun wird der Anfang 30-Jährige verdächtigt über 200 Droh-Schreiben versendet zu haben. Viele dieser Briefe und Mails waren mit „Nationalsozialistische Offensive“ unterschrieben. Erpresser- und Drohbriefe an Politiker, Prominente, Anwälte, Journalisten und den Zentralrat der Juden waren etwa zudem etwa mit „NSU 2.0“, „Wehrmacht“ oder auch „RAF“ unterzeichnet. Unklar ist, ob André M. überhaupt vernehmungsfähig ist. Aktuell befindet er sich in psychologischer Betreuung in einem Krankenhaus. Er soll labil sein. Da die Voraussetzungen laut Staatsanwaltschaft nicht gegeben sind, wurde bislang kein Haftbefehl erlassen.
Die Polizei untersucht jetzt, für welche Drohbriefe der Verdächtige tatsächlich verantwortlich ist. Auch bei den Briefen im Saarland fand sich die Unterschrift „Nationalsozialistische Offensive“. Dennoch muss nun geklärt werden, ob es sich bei allen um den gleichen Absender handelt.
Verwendete Quellen:
• NDR
• Saarländischer Rundfunk