Das sind die Besucher-Lieblinge in den saarländischen Zoos

Es müssen nicht immer Pandabären sein: Die saarländischen Zoos überzeugen mit eigenen Besucher-Lieblingen.
Die Flusspferde im Zoo von Amnéville haben nicht nur große Mäuler – sondern auch großen Appetit. Foto: Thomas Reinhardt
Die Flusspferde im Zoo von Amnéville haben nicht nur große Mäuler – sondern auch großen Appetit. Foto: Thomas Reinhardt
Die Flusspferde im Zoo von Amnéville haben nicht nur große Mäuler – sondern auch großen Appetit. Foto: Thomas Reinhardt
Die Flusspferde im Zoo von Amnéville haben nicht nur große Mäuler – sondern auch großen Appetit. Foto: Thomas Reinhardt

Zehntausende Besucher werden in den kommenden Monaten in den Berliner Zoo strömen, um zu sehen, wie die Pandas Meng Meng und Jiao Qing ihren Bambus verspeisen. Fast 900 000 Euro kostet die jährliche Leihgebühr für die Gäste aus China, zehn Millionen ihr neues Gehe. Da können die Zoos im Saarland nicht mithalten.

Zoo Saarbrücken
„Wir müssen uns nicht mit Berlin vergleichen“, sagt Saarbrückens Zoodirektor Richard Francke, der schon selbst im Hauptstadt-Zoo gearbeitet hat. Er weiß, dass das eine andere Größenordnung ist. Auch wenn Saarbrücken keine Pandas hat, gibt es in seinem Tierpark trotzdem Besucherlieblinge. „Bei uns sind die Zuschauermagnete ganz klar die Pinguine, die Seehunde und die Menschenaffen“, sagt er.

Die Besucherzahl liegt nach seinen Angaben konstant bei etwa 235 000 im Jahr. Und das obwohl der Zoo im französischen Amnéville immer beliebter wird. „Ich sehe darin keine Konkurrenz. Wir haben eine ganz andere Ausrichtung.“

Zoo Neunkirchen
Dirk Backes, Obertierpfleger im Neunkircher Zoo, glaubt durchaus an eine Konkurrenz-Situation zu Amnéville, schließlich sei „alles relativ eng beisammen“. Trotzdem sind die Besucherzahlen laut Backes, der seit 32 Jahren im Zoo arbeitet, konstant. Etwa 200 000 Menschen jährlich kommen nach Neunkirchen. Die Stars des Zoos sind die drei Schneeleoparden Sagar, Luisa und Anusha.

Naturwildpark Freisen
Auch der Naturwildpark in Freisen, der in privater Hand liegt und daher keine Zuschüsse bekommt, hat mit den Finanzen zu kämpfen. „Eigentlich müssten die Eintrittspreise deutlich höher liegen, um rentabel zu arbeiten“, gesteht Matthias Boszeit, gemeinsam mit Bruder Jörg Geschäftsführer des Parks. Dass die Brüder die Preise noch nicht erhöht haben, liegt nach deren Aussage an der deutschen Mentalität. „In Frankreich sind die Leute bereit, mehr Geld zu zahlen“, sagt Boszeit mit Blick auf Amnéville.

Der Park in Freisen, der an der Grenze zu Rheinland-Pfalz liegt, konzentriert sich eher auf nordische Tiere und hat daher weniger Exoten. Was nichts daran ändert, dass es auch hier Zuschauermagneten gibt. „Die Berberaffen, unsere Flugshows von der Falknerei sowie die Raubtierfütterungen locken die Besucher zu uns“, sagt Broszeit.

Der Geschäftsführer sieht sich trotz der Probleme nicht in Konkurrenz zu den anderen saarländischen Zoos. „Wir sind Kollegen und helfen einander. Der Besucher entscheidet, wo er hingeht“, sagt er. „Aus Erfahrung wissen wir, dass er auch wechselt. Die Zoos sind ja sehr unterschiedlich.“

Mit Verwendung von SZ-Material (Daniel Konrad und Hélène Maillasson).