Flugzeug lässt 89 Tonnen Kerosin über Saarland und Rheinland-Pfalz ab – Kritik wird erneut laut

In Notsituationen lassen Flugzeuge Kerosin ab. Das führt immer wieder zu Kritik. Bei den Nachbarn in Rheinland-Pfalz etwa kommt es wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen häufiger als anderswo zum "Fuel Dumping".
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist es am Wochenende zu "Fuel Dumping" gekommen. Sybolfoto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist es am Wochenende zu "Fuel Dumping" gekommen. Sybolfoto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

Flugzeug lässt Kerosin über Rheinland-Pfalz und Saarland ab

Ein Frachtflugzeug der britischen Gesellschaft Magma Aviation hat über Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt 89 Tonnen Kerosin abgelassen. Das teilte die Deutsche Flugsicherung in Langen der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Boeing 747 sei am Freitagabend vom Flughafen Hahn mit Zielort Indien abgehoben, der Pilot habe aber kurz nach dem Start Triebwerksprobleme gemeldet.

Daraufhin sei die Maschine über das Saarland sowie über das südliche Rheinland-Pfalz sowie im Norden bis Bad Neuenahr-Ahrweiler geflogen und habe Kerosin abgelassen, um für eine Landung in Lüttich leichter zu werden, hieß es. Die Flughöhe betrug im Schnitt 14.000 Fuß oder rund 4.700 Meter.

Flugzeuge lassen in Notlagen Kerosin ab, um mit weniger Gewicht landen zu können. Das sogenannte Fuel Dumping ist vor allem in Rheinland-Pfalz ein Thema. In dem Bundesland kommt es wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen vergleichsweise oft zu solchen Ereignissen. Kerosinablässe beunruhigen immer wieder viele Menschen.

Aussagekräftige Messungen gefordert

Der rheinland-pfälzische CDU-Landes- und Fraktionschef Christian Baldauf forderte „valide Zahlen“, wie viel Kerosin am Boden ankomme und welche Auswirkungen dies auf die Umwelt habe. Die Landesregierung von SPD, Grünen und FDP habe es bisher versäumt, die notwendige Infrastruktur für eigene aussagekräftige Messungen zu schaffen.

„Die Kerosinablässe lösen massive Sorgen und Ängste bei Anwohnerinnen und Anwohnern aus. Solange keine aktuellen, genauen Messungen am Boden angestellt werden, bleiben diese Sorgen und Ängste“, sagte der Oppositionsführer.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur