Kündigungen bei Tadano: Kranhersteller in Zweibrücken baut Personal ab

Der Kranhersteller Tadano streicht die Stellen von hunderten Mitarbeiter:innen in Zweibrücken und Lauf an der Pegnitz. So sollen Standortschließungen verhindert werden.

Insgesamt 506 Mitarbeiter:innen sind von den Kündigungen betroffen. In Zweibrücken werden 392 Angestellte von Tadano entlassen. In Lauf an der Pegnitz in Bayern sind es 114. Das berichtet der Saarländische Rundfunk.

Abfindungen fallen wegen Insolvenzverfahren niedrig aus

Die Betroffenen haben die Möglichkeit bis zum 1. Februar in eine Transfergesellschaft zu wechseln, in der die Gehälter für maximal ein Jahr auf 80 Prozent aufgestockt werden. Zudem werden bescheidene Abfindungen gezahlt. Seit Januar befindet sich das Unternehmen im Schutzschirmverfahren, einer besonderen Art von Eigenverwaltung im Insolvenzrecht. Dieses soll bis Ende März abgeschlossen sein.

Personalabbau soll Standortschließungen vermeiden

Durch den Personalabbau soll Schlimmeres, wie etwa Standortschließungen, verhindert werden. Das langfristige Ziel sei ein höherer Marktanteil und damit langfristige Beschäftigung von Mitarbeiter:innen. Um in die schwarzen Zahlen zu kommen, reiche der Stellenabbau jedoch laut Geschäftsführung nicht aus. Daher sollen die Werke Tadano Demag und Tadano Faun in Zukunft effizienter zusammenarbeiten. Sie wurden 2019 zusammengeschlossen.

30 Prozent weniger Aufträge in Corona-Pandemie

Seit Beginn der Corona-Pandemie seien bei dem Kranhersteller jedoch fast 30 Prozent weniger Aufträge eingegangen. In den letzten Wochen sei ein Anstieg zu verzeichnen. Wenn der Markt sich erholt, sei mit den 1.140 Beschäftigten in Zweibrücken und 500 weiteren in Lauf möglich, schnell die Produktion zu steigern.

Einigung mit Betriebsrat hätte Kündigungen reduzieren können

Wie der „SR“ weiter berichtet, kritisierte die IG Metall Saarpfalz, dass der Betriebsrat erst spät über die Pläne informiert worden sei. Durch den Zeitdruck sei es im Anschluss nicht zu einer Einigung über Arbeitszeitverkürzungen oder Zulagenverzicht gekommen, mit der die Kündigungen auf 300 hätten reduziert werden können. Die verlangten Einschnitte seien laut Gewerkschaft nicht zumutbar gewesen.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk