Letzter Affe verlässt Merziger Tierpark

Mit "Ida" verlässt die letzte Affendame den Merziger Tierpark. Der will von der Wildtierhaltung Abstand nehmen.
Affedame "Ida" hat den Merziger Tierpark verlassen. Foto: Heiko Britz/www.digfot.de/Stadt Merzig
Affedame "Ida" hat den Merziger Tierpark verlassen. Foto: Heiko Britz/www.digfot.de/Stadt Merzig
Affedame "Ida" hat den Merziger Tierpark verlassen. Foto: Heiko Britz/www.digfot.de/Stadt Merzig
Affedame "Ida" hat den Merziger Tierpark verlassen. Foto: Heiko Britz/www.digfot.de/Stadt Merzig

„Abschied nehmen“ hieß es vergangene Woche im Merziger Tierpark. Nach dem bereits Berberaffe „Gustl“ im Juli 2019 im stolzen Alter von 23 Jahren verstorben war, wurde nun auch Affendame „Christel“, die seit zwei Jahren erkrankt ist und deren Zustand sich zuletzt weiter verschlechterte, von ihren Leiden erlöst, teilte die Stadt mit.

Ida geht nach Luxemburg

Die zweite Affendame, „Ida“, befindet sich aktuell für 30 Tage im Zoo Neunkirchen in Quarantäne, bevor sie im Parc Merveilleux in Bettembourg/Luxemburg ein neues Zuhause unter Gleichgesinnten finden wird.

Keine Affen mehr im Tierpark

Als im Jahr 2016 die Kreisstadt Merzig gemeinsam mit der Interessen- und Fördergemeinschaft Merziger Tierpark e. V. entschied, konzeptionell von der Wildtierhaltung so weit wie möglich Abstand zu nehmen und nach und nach auf bedrohte Nutztierrassen umzustellen, hatte das Folgen: Nach „Gustl“, „Christel“ und „Ida“ wird es nun keine Affen mehr im Tierpark geben, so die Stadt.

Ein Grund für die Entscheidung sei die immer problematischer werdende artgerechte Haltung dieser Tiere gewesen. Zudem werde der Park immer mehr von Schulklassen und Kindergärten als Lernort genutzt. Ziel sei es, einen Ort zu schaffen, an dem alle Kinder mit allen Sinnen Landwirtschaft und Nutztierhaltung erleben können.

Park will Tiere erhalten

Zurzeit beteilige sich der Tierpark an der Erhaltungszucht von Thüringer Waldziegen, Deutschen Karakulschafen, Cröllwitzer Puten und Hinterwälder-Rindern. Außerdem setzen sich die Verantwortlichen für den Schutz und die Erhaltung von Wildbienen ein, heißt es in einer Mitteilung. Die freien Flächen würden beispielsweise durch die Anlage von Blühwiesen für Bienen, Schmetterlinge und sonstige Insekten nutzbar gemacht. Zusätzlich sei eine Kräuterspirale errichtet worden, die gerne von den Bienen und der Bevölkerung genutzt werde.

Besucheranstieg in Merzig

Im Mai 2019 wurde die Urkunde von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) überreicht. Seitdem darf sich der Merziger Tierpark „Archepark“ nennen und hat somit ein Alleinstellungsmerkmal in der Saar-Lor-Lux-Region.

Dies wirke sich auch auf die Zahl der Gäste aus. So konnte seit der Umstrukturierung sowie dem Ausbau des pädagogischen Angebotes ein starker Besucheranstieg festgestellt werden, so die Stadt abschließend.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Stadt Merzig, 09.07.2020