Polizistenmord bei Kusel: Andreas S. weist Vorwürfe unter Tränen zurück

Am dritten Verhandlungstag des Prozesses um den Polizistenmord bei Kusel hat der Hauptangeklagte Andreas S. sich überraschend im Rahmen einer persönlichen Einlassung zu den Tatvorwürfen geäußert. Unter Tränen wies der 39-Jährige die Mordvorwürfe zurück und belastete dabei den Mitangeklagten Florian V. schwer:
Der 39-jährige Hauptangeklagte Andreas S. wies die Mordvorwürfe unter Tränen zurück. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach
Der 39-jährige Hauptangeklagte Andreas S. wies die Mordvorwürfe unter Tränen zurück. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool | Uwe Anspach

Prozess um Polizistenmord bei Kusel: Hauptangeklagter äußert sich erstmals persönlich

Im Prozess um den Polizistenmord bei Kusel hat der sich der Hauptangeklagte Andreas S. am heutigen Dienstag zum ersten Mal vor Gericht persönlich zu den Tatvorwürfen geäußert. Während der 39-Jährige zum Prozessauftakt noch geschwiegen und lediglich eine Erklärung über seinen Anwalt verlesen gelassen hatte, brach der Angeklagte am dritten Prozesstag vor dem Landgericht Kaiserslautern sein Schweigen.

Andreas S. weist Mordvorwürfe unter Tränen zurück

Teils unter Tränen und sehr detailreich schilderte Andreas S. die Ereignisse in der Tatnacht aus seiner Sicht. So sei er durch den Polizeibeamten dazu aufgefordert worden, seine Papiere vorzuzeigen, als plötzlich Schüsse gefallen seien. „Das hat vor mir aufgeblitzt, das hat ins Fahrzeug eingeschlagen. Ich konnte die Situation gar nicht greifen“, sagte er in seiner rund zwei Stunden langen Einlassung, die er gelegentlich schluchzend unterbrechen musste. Erst danach habe er selbst Schüsse abgegeben und dabei mehrfach gerufen: „Hör auf zu schießen!“ Dass er mit seinen Schüssen eine der beiden Polizeikräfte getroffen hatte, sei ihm erst später aufgefallen.

Schwere Vorwürfe gegen Mitangeklagten

Während Andreas S. für sich eine Art Notwehrlage schilderte, erhob er gegen den Mitangeklagten Florian V. unterdessen schwere Vorwürfe. Demnach soll der 33-Jährige die Polizistin Yasmin B. erschossen haben. Eine ähnliche Erklärung ließ Andreas S. bereits am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Kaiserslautern durch seinen Anwalt verlesen: „Polizistenmord bei Kusel: Hauptangeklagter bestreitet Mordvorwürfe und belastet Mitangeklagten schwer“. Der Verteidiger von Florian V. hatte den Vorwurf gegen seinen Mandanten zurückgewiesen.

Einlassung des Hauptangeklagten kam überraschend

Die heutige persönliche Einlassung des Hauptangeklagten Andreas S. war zuvor nicht angekündigt und erfolgte überraschend inmitten der Zeugenvernehmung am dritten Verhandlungstag. Richter Raphael Mall erklärte nach der Einlassung des Angeklagten: „Ich muss das noch kurz für mich sacken lassen.“

Das ist sonst am dritten Verhandlungstag um den Polizistenmord bei Kusel passiert

Die weiteren Geschehnisse des dritten Verhandlungstages um den Polizistenmord bei Kusel haben wir hier für euch zusammengefasst:

Prozess geht am Donnerstag weiter

Der Prozess um den Polizistenmord bei Kusel wird am Donnerstagmorgen ab 9.00 Uhr vor dem Landgericht Kaiserslautern fortgesetzt. Einen Überblick zu den bisherigen Geschehnissen findet ihr unter: „Alles zum Polizistenmord bei Kusel“.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Bericht des „SWR“
– Deutsche Presse-Agentur