Tiertransport mit über 100 Schweinen kippt um und begräbt Pkw unter sich – PETA erstattet Strafanzeige

In der Nähe von Trier ist es am Montag zu einem schweren Unfall gekommen: Auf der L42 kippte ein Tiertransport mit über 100 Schweinen um. Ein Ferkel musste noch vor Ort eingeschläfert werden. Mittlerweile hat sich PETA zu Wort gemeldet - und Konsequenzen angekündigt:
Infolge des Unfalls liefen die Tiere auf der Fahrbahn umher. Foto: Polizei Trier
Infolge des Unfalls liefen die Tiere auf der Fahrbahn umher. Foto: Polizei Trier

Schwerer Unfall auf L42 nahe Trier: Tiertransport mit Schweinen umgekippt

An diesem Montag (9. Mai 2022), gegen 15.20 Uhr, ist es auf der L42 bei Rehlingen (in der Nähe von Trier/Rheinland-Pfalz) zu einem schweren Unfall gekommen. Wie das Polizeipräsidium Trier meldete, war auf der Strecke zuvor ein 48-Jähriger in einem Traktorgespann in Richtung „Olker Berg“ unterwegs. „In dem Anhänger befanden sich 108 lebende Ferkel bzw. Läufer“, so die Einsatzkräfte.

Autofahrer leicht verletzt

„Vermutlich aufgrund unangepasster Geschwindigkeit kippte in der kurvigen Gefällstrecke der Traktor samt Anhänger auf die Gegenfahrspur“, so das Trierer Polizeipräsidium. Dort wiederum kam zu dem Zeitpunkt ein 31-Jähriger in seinem Pkw entgegen. Der Wagen wurde von dem „umfallenden Anhänger getroffen und stark beschädigt“, hieß es seitens der Beamt:innen. Offenbar hatte der Mann „mehr als einen Schutzengel“: Der Mitteilung zufolge gelang es ihm, sich leicht verletzt aus dem Auto zu befreien. Vorsichtshalber sei der 31-Jährige zur Untersuchung in ein Trierer Krankenhaus gebracht worden.

Weitere Aufnahme des Einsatzes. Foto: Polizei Trier

Schweine auf der Fahrbahn – Ferkel eingeschläfert

Insgesamt sei das Traktorgespann etwa 100 Meter über die Fahrbahn gerutscht, bis es zum Liegen kam. „Die im Anhänger transportierten Schweine liefen auf der Straße und den Böschungen umher“, so die Polizei weiter. Mit „tatkräftiger Unterstützung“ mehrerer Löschbezirke der Feuerwehr konnten die Tiere der Mitteilung zufolge „eingefangen“ werden. Anschließend seien die Schweine zu einem Bauernhof gebracht worden. „Leider musste ein Ferkel vor Ort eingeschläfert werden“.

Den Sachschaden schätzt das Polizeipräsidium Trier auf rund 50.000 Euro. Während des Einsatzes blieb die L42 für etwa fünf Stunden voll gesperrt.

PETA erstattet Strafanzeige

Mittlerweile hat sich auch die Tierschutzorganisation PETA zu dem Unfall zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung informierten die Tierschützer:innen: „PETA wird wegen des Vorfalls Strafanzeige gegen die Verantwortlichen bei der Staatsanwaltschaft Trier erstatten, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung“.

Zudem fordere die Tierrechtsorganisation eigenen Angaben zufolge „den Entzug der Fahrerlaubnis wegen des Verdachts auf erhöhte Geschwindigkeit“. Für Tiere seien die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden, so PETA. Sie würden etwa unter Hunger und Durst leiden. Auch seien sie bei solchen Transporten „erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt“. Darüber hinaus sei das Verletzungsrisiko in voll belegten Transportern „enorm“. Daher fordert PETA „ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten“, so die Mitteilung.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Polizeipräsidiums Trier, 09.05.2022
Mitteilung von PETA Deutschland, 10.05.2022